Dieses Buch entdeckte ich zum ersten Mal bei Vorablesen und der Klappentext konnte mich sofort packen, daher löste ich sehr gerne meine angesparten Wunschbuchpunkte dafür ein.
... deswegen gibt es hier auch Produkttests sowie Musik- und Filmkritiken.
Dienstag, 14. Oktober 2025
Buchtipp | Heart of the Damned von Julia Pauss
Donnerstag, 9. Oktober 2025
Hörbuchrezension | Lost Girls. Nikola Hotel
Darcy hat alles wovon man träumen kann. Ein wunderschönes Haus am Strand, ein Leben als Frau eines beliebten Footballstars und mehr Geld zur Verfügung als sie ausgeben kann. Doch Darcy will nur eines: ihr altes Leben hinter sich lassen, ihren Mann verlassen und nie wieder sehen. Denn ihre perfekte Welt ist es nur nach Außen hin. Hinter verschlossenen Türen geht sie durch die Hölle. Als ihr Plan zu verschwinden steht, trifft sie ausgerechnet dann einen Engländer, der sie ahnen lässt, wie es sein kann geschätzt zu werden.
Tatsächlich war die Sprecherin Dagmar Bittner für mich ausschlaggebend dieses Hörbuch zu hören. Ich mag ihre Stimme unglaublich gerne und hatte in letzter Zeit nicht so viele Geschichten mit ihr auf dem Ohr. Daher waren die 14h ein Vergnügen für mich und ich bin sehr froh, dass ich so auf die Geschichte gestoßen bin.
Wir lernen zu Beginn eine sehr aufgewühlte und getriebene Darcy kennen. Sie erschien mir paranoid. Sie lebt in einer perfekten Umgebung und will nur weg. Zu Beginn verstehen wir aber noch nicht wieso. Ihr Mann ist aufmerksam und fürsorglich. Er überschüttet sie mit Zuneigung, sie scheinen ein normales Eheleben in luxuriösen Umständen zu führen. Ich habe bis dahin nicht verstanden, was los mit Darcy ist. Sie erscheint als unzuverlässige Protagonistin, die ihren Mann von sich stoßen will. Erst nach und nach wird klar, warum Darcy so ist. Die ersten subtilen Seitenhiebe werden immer mehr, immer heftiger. Wir durchschauen Jasons Manipulationen und er ist wirklich erschreckend gut darin. Darcy ist gerade mal 21 und bereits seit 3 Jahren mit dem NFL-Star Jason verheiratet. Er kontrolliert ihr Leben, hält sie in einem goldenen Käfig und ist wirklich besessen von dem Bild, welches er mit ihr abgeben will.
Ich verstand, warum Darcy teilweise so panisch und kopflos handelte. Einfach nur zusammen mit ihrem Hund verschwinden wollte und dramatische Entscheidungen trifft.
Mich störten zu Beginn der Geschichte einige Dinge. Darcy und ihr Mann sind 21. Für mich zu jung für das Leben, das sie da führen. Die Handlung hätte auch funktioniert, wenn sie 25 gewesen wären. Außerdem fand ich es unglücklich, dass wir den Loveinterest kennenlernen bevor wir Jason zum ersten Mal trafen und die Situation mit ihm überblicken konnten. Das störte mich zu Beginn. Als ich mich auf die Geschichte einließ, begann alles Sinn zu ergeben und entfaltete ihren Sog.
Die Story ist düster, bedrückend und zeitgleich heilend und Mut machend. Dafür war Ellis ein wunderbarer Protagonist. Er ist das Gegenteil von Jason und sehr sanft in seinem Umgang mit seinen Mitmenschen. Als ich mit ihm warm wurde, hatte auch er mein Herz erobert.
Die Handlung ist spannend und endet nicht so wie ich es vielleicht erwartet hätte, die gerechte Strafe sähe sicher anders aus. Dabei war es allerdings super realistisch und das ist auch erschreckend. Jedenfalls bin ich gespannt auf Band zwei, der von Blake handeln wird und nächstes Jahr erscheint.
„Lost Girls“ von Nikola Hotel war aufwühlend, bedrückend und Mut machend. Das Buch hat viel mit mir gemacht und wird mir daher auch noch lange im Gedächtnis sein.
5/5
Sonntag, 5. Oktober 2025
Teil 2 | Woven by gold von Elizabeth Helen
Nach einem schmerzhaften Verrat ist Rosalina wieder im Reich der Menschen. Dort versteht ihr Ex immer noch kein Nein und für Rosalina gibt es nur eins: Den Weg zurück ins Reich der Feen. Doch das scheint unmöglich, denn sie wurde verwunschen dieses nicht mehr zu betreten. Dabei steht eine große Bedrohung im Herbstreich in den Startlöchern und die Prinzen bräuchten ihre Unterstützung.
Band eins hatte mich so sehr überrascht und gefesselt, dass ich direkt mit der Fortsetzung weiterlas. Ich musste einfach wissen, wie es weitergehen würde. Die Handlung schließt sich nahtlos an und wir erleben eine niedergeschlagene Rosalina in Orca Cove, die verzweifelt den Weg zurück sucht. Zusammen mit ihrem Vater tüftelt sie und probiert sich an Feenmagie. Man konnte ihre Gefühlslage und Verzweiflung sehr gut spüren und ich wollte mit ihr zurück. Natürlich gelingt ihr das irgendwann auch. Zurück auf Castletree hat sich auch einiges verändert und die Hüter der Jahreszeiten stecken in ihrer Lethargie fest. Ich habe es sehr genossen als die Charaktere wieder vereint waren und sich ihre Dynamiken entfalteten. Das macht einfach Spaß zu lesen. Es kommen aber nicht so viele spicy Szenen vor, wie man aufgrund der Beschreibung vielleicht vermuten würde. Kam ich mir im Laufe des Buches trotzdem ein wenig vor wie in einem Swinger Club? Definitiv. Man muss sich schon drauf einlassen, dass Rosalina bei den Jungs aus dem Vollen schöpfen kann und irgendwie glaube ich, dass es nicht bei vier bleiben wird…
Das Buch umfasst 700 Seiten, die mir definitiv nicht so lang erschienen. Es ist total kurzweilig geschrieben und das gefiel mir gut. Allerdings muss ich sagen, dass ich den ersten Band als mitreißender empfand. Im Band zwei war natürlich alles schon sehr vertraut und so blieben die Überraschungsmomente aus.
Die Geschichte wird nun in eine gewisse Richtung gedrängt. Wir sind im Herbstreich und es kommt zu Konflikten mit Wesen, die mich an die weißen Wanderer aus Game of Thrones erinnerten. Man merkt, dass die Autorinnen Fantasygeschichten lieben, die Handlung steckt voller Elemente des Genres und das war schon cool.
Rosalina macht auch eine entscheidende Entwicklung durch, wir kommen so langsam hinter ihr Geheimnis.
Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Dieser Teil endete ohne fiesen Cliffhanger, trotzdem wartet Band 3 schon auf mich.
„Woven by gold. Goldgeliebt“ ist der zweite Band der Beasts of Briarwood-Reihe von Elizabeth Helen. Er ist super kurzweilig, konnte mich aber nicht ganz so packen wie Band eins.
4,5/5
Donnerstag, 25. September 2025
Hörbuchrezension | Der Totengräber und die Prater Morde von Oliver Pötzsch
Nach einem Jahr Pause erschien der mittlerweile vierte Band über den ermittelnden Totengräber. Band drei hatte ich tatsächlich nicht gehört, weil das Hörbuch damals nicht bei Netgalley zur Verfügung stand. Ich hoffte also, dass ich an dieser Stelle nicht so viel verpasst hatte und trotzdem den neuen Band vollends würde genießen können.
Es geht ein Mörder umher im Prater. Wiens Vergnügungsmeile wird von einer Mordserie erschüttert. Immer mehr Frauen verschwinden und werden schließlich mit ungewöhnlichen Kostümen tot aufgefunden. Leopold von Herzfeldt steht vor einem großen Rätsel, dass er nur mithilfe des Totengräbers und seiner Ex-Freundin Julia lösen kann. Diese schleust sich sogar undercover im Prater ein und setzt sich damit einer riesigen, unbekannten Gefahr aus.
Ich fand es super, den altbekannten Charakteren wieder zu begegnen. Augustin ist mit den Recherchen für sein neues Buch beschäftigt und ganz vertieft in die Insekten, welche sich in Laichen aufspüren lassen. Dabei entgleitet ihm seine Ziehtochter Anna umso mehr. Diese ist mittlerweile in der Pubertät, spielt mit Jungs Fußball und ist auch heimlich in einen von ihnen verliebt. Das kommt zu einigen Reibungspunkten zwischen beiden.
Julia arbeitet nicht mehr als Polizeifotografin, sondern ist bei einer Zeitung als Reporterin angestellt. Sie hat sich von Leo getrennt und trifft sich aktuell mit einem anderen Mann. Doch auch das scheint nicht das Wahre zu sein. Immer wieder denkt sie an Leo, obwohl dies keine Zukunft hat. Sie stürzt sich in ihre Arbeit und ist live dabei als ein Zauberkünstler auf der Bühne seine Assistentin zersägt. Als sie außerdem von den verschwundenen Frauen des Praters erfährt, will sie dem Täter auf die Schliche kommen.
Leopold hadert mit der Gesamtsituation. Der Fall ist so kompliziert wie nie zu vor. Seine Kollegen scheinen gegen ihn zu arbeiten und zu allem Übel vermisst er Julia.
Die Geschichte wird aus der Perspektive aller vier Hauptpersonen erzählt, die unabhängig voneinander im Fall verwickelt sind. Dadurch baut sich eine sehr komplexe und vollbeladene Geschichte auf, wie wir es bereits von der Reihe kennen. Ich muss sagen, dass ich deswegen auch immer in der Stimmung für die Reihe sein muss, weil man sie nicht mal so nebenbei konsumiert. Tatsächlich müsste sie für mich nicht so stark aufgeladen werden. Die ausführlichen Erzählungen gehen für mich auf die Spannung, welche mir bis zum großen Finale schon fehlte.
Die Thematik empfand ich dieses Mal dafür als sehr interessant. Oliver Pötzsch holt einige geschichtliche Fakten zu Wien und dem Prater hervor, die ich auch noch nicht kannte. Klein Venedig habe ich noch mal nachrecherchiert, das ist wirklich faszinierend gewesen. Das schafft die Reihe wirklich jedes Mal, mich in die Vergangenheit zu versetzen und diese über die Geschichte neu zu erleben.
Der Mordfall hatte für mich einige Horrorelemente. Die Bösewichte waren wirklich gestört und gruselig. Das hat auch viel zur Atmosphäre des Buches beigetragen.
Das Hörbuch umfasst über 16h und wurde wieder von Hans Jürgen Stockerl eingelesen, der einfach perfekt dafür ist. Dieses Mal durfte er neben dem Wiener Dialekt auch noch Sächsisch, Französisch und Amerikanisch auspacken. Das war schon echt gut!
„Der Totengräber und die Prater Morde“ von Oliver Pötzsch ist der mittlerweile 4. Band der Reihe und ich fand es toll wieder bei den Charakteren zu sein. Diese bekommen sehr viel Raum, was für mich manchmal zu Lasten der Spannung ging. Dafür war die Geschichte unglaublich interessant und perfekt recherchiert.
4/5
Montag, 22. September 2025
Kinderbuch | Das Haus mit der kleinen roten Tür von Grace Easton
Endlich, endlich, endlich habe ich mal wieder ein Buch bei Vorablesen gewinnen dürfen und bei diesem Titel könnte ich darüber tatsächlich nicht happier sein. Die Leseprobe hatte mich bereits schwer begeistert.
Olivia lebt in einem Haus mit einer kleinen roten Tür. Sie fühlt sich einsam und wünscht sich einen Freund. Maus, die Maus, lebt in einem großen stattlich eingerichteten Haus. Doch eines Nachts fällt Schnee und das in so großen Mengen, dass Maus‘ Zuhause einfach umfällt. So treffen Maus und Mädchen aufeinander und freunden sich an, gemeinsam suchen sie ein neues Heim für Maus.
Das Buch wurde mit Klappen angekündigt und so erwartete ich ein Pappbuch, wie man es mit Klappen typischerweise kennt. Umso überraschter war ich als ich dieses wunderschöne Exemplar in gebundener Form mit „normal starken“ Seiten aus dem Umschlag zog. Die ganze Aufmachung und Haptik des Bilderbuches ist traumhaft schön und hochwertig. Ich bin ganz verliebt.
Die Geschichte erzählt von einer ungewöhnlichen Freundschaft von einem Mädchen zu einer Maus. Dabei haben beide einiges gemeinsam. Sie wohnen beide in schönen Häusern – Olivia in einem Landhaus, Maus in einem Baum – und fühlen sich einsam. Das Buch hat eine gewisse Magie für mich. Wie beide Figuren eingeführt werden und wie ihr Zuhause auf uns wirkt, fast als blicke man in ein altes Puppenhaus. Das ist so wunderschön gemacht. Die Illustrationen sind bezaubernd und detailreich, die Farbigkeit spricht für sich und wirkt künstlerisch. Ich war wirklich fasziniert. Als Highlight kommen die Klappen hinzu, mit denen man das Zuhause der beiden entdecken kann und immer wieder witzige Details, wie mit der Spinne findet. Ich bin ganz verliebt in das Buch und möchte nicht, dass es kaputt gehen (Leben mit Kleinkindern…) Daher habe ich die Jungs schon instruiert, dass wir es uns nur zusammen anschauen, denn ich befürchte, dass die Papierklappen sonst nicht lange intakt sein würden. Dafür ist es einfach zu fragil.
„Das Haus mit der kleinen roten Tür“ von Grace Easton ist wirklich ein ganz besonderes Bilderbuch. Es ist wunderschön anzuschauen und entfaltet seine ganz eigene Magie, wenn es von dieser besonderen Freundschaft erzählt.
5/5
Freitag, 19. September 2025
Hörbuchrezension | Broken Prince von Anya Omah
Sofias oberstes Ziel war es ihre beste Freundin zu finden. Diese verschwand am königlichen Hof von Skonien. Auf ihrer Agenda stand nicht, sich in den Thronfolger zu verlieben. Doch das ist passiert und stellt Sofia vor noch größere Probleme, denn Maximilian könnte etwas mit dem Verschwinden zu tun haben und langsam wird es auch für Sofia verdammt gefährlich.
Dies ist das Finale der Dilogie von Anya Omah und es beginnt in der Cliffhangerszene aus Band eins. Sofia wird von einem Fremden attackiert und kann sich gerade so aus der Situation retten. Sie flüchtet aus Skonien und taucht für kurze Zeit unter. Maximilian macht sich Sorgen und kann nicht verstehen, warum das ganze passiert ist. Sofia hat ihn über ihre wahren Gründe am Hof zu sein immer noch nicht aufgeklärt, zu groß ist ihre Angst, dass er etwas mit dem Verschwinden ihrer besten Freundin zu tun hat. Trotz dessen hat sie Gefühle für ihn entwickelt, die im zweiten Band nun mehr zum Ausdruck kommen. Endlich wird es intensiver zwischen beiden, auch wenn es sich für mich als Leserin zwischenzeitlich komisch anfühlte, weil wir natürlich wissen, dass Sofia ein doppeltes Spiel spielt und auch nie ihre Bedenken vergisst. Irgendwann kommt auch Max hinter Sofias Geheimnisse und konfrontiert sie damit. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges.
Ich muss sagen, dass ich den ersten Band als spannender wahrgenommen hatte. Dieses Buch hat mich auch ein wenig in eine Hörflaute katapultiert, wo ich über eine Woche einfach nicht weiterhören wollte. So wenig hatte mich der Start des Buches gepackt. Mit ein wenig „Zwang“ meinerseits ging es dann doch irgendwann weiter und als ich in der Geschichte angekommen war, konnte sie auch wieder ihren Sog entfalten. Dennoch empfand ich den Spannungsanteil um Alvas Verschwinden und dem Antagonisten als sehr vorhersehbar.
Dafür hatte sich die Autorin um das Königshaus noch ein paar schockierende Intrigen überlegt. Ich möchte an der Stelle nicht spoilern. Mit diesem Hintergrundwissen empfinde ich das Ende der Geschichte als nicht passend und richtig gewählt. Max hätte es anders machen müssen.
Das Hörbuch umfasst über 12,5h und wurde von Chantal Busse und Vincent Fallow eingelesen. Beide machen wieder einen soliden Job und hauchten den Figuren Leben ein. Ich muss allerdings sagen, dass Sopfias Part aus dem Mund des männlichen Sprechers manchmal unfreiwillig komisch klang.
„Broken Prince“ ist der Abschluss der Dilogie und konnte mich nicht so sehr abholen wie Band eins. Insgesamt hätte ich mir von Anya Omahs Reihe wohl etwas mehr erwartet.
3/5
Freitag, 12. September 2025
Kinderbuch | Nanami. Schwimm dich mutig. Von Nathalie Pohl
Jeden Abend wird bei uns ein Kinderbuch vorgelesen. Mittlerweile kaufe ich genauso viele Kinderbücher wie Bücher nur für mich. Ich bin immer froh über etwas Abwechslung, sodass ich nicht 5 mal im Monat das gleiche Buch vorlesen muss. Als ich diese niedliche Neuerscheinung bei Lovelybooks fand und sogar gewann, war die Freude groß.
Nanami lebt mit ihrer Familie auf einer Sandbank ein gemütliches Leben. Nanami schaut von dort aus jeden Tag raus aufs Meer und die kleine Robbe will mehr. Sie will wissen, was da hinterm Horizont kommt. Eines Tages wird ein funkelnder Stein angespült. Ein Reisestein, der Nanami in die sieben Weltmeere bringen wird. Das Abenteuer beginnt.
Das Cover ist unglaublich niedlich. Wir sehen Nanami im Wasser treiben und genau das wird man auf den 32 wunderschön illustrierten Seiten immer wieder vorfinden. Die Bilder stammen von Matthias Derenbach und haben einen ganz putzigen Stil. Was besonders ist, sind die Glitzerfolien, welche dem Meer oder dem Stein ein ganz besonderes Funkeln verpassen. Das findet man auch nicht oft in Kinderbüchern.
Die Geschichte erzählt von der Reise der kleinen Robbe, einen ersten Schritt zu wagen, mutig zu sein und sich in neue Abenteuer zu stürzen. Dabei steht ihr die Möwe Carl als Freund zur Seite. Gemeinsam entdecken sie die Meere dieser Erde mit Hilfe des Reisesteins und sie treffen dabei auch auf die unterschiedlichsten Meeresbewohner. Das war wirklich schön gemacht und meine Jungs haben der Geschichte gerne gelauscht und zusammen haben wir die Bilder entdeckt.
„Nanami. Schwimm dich mutig“ von Nathalie Pohl, die übrigens selbst schon alle Meere bereist hat, ist ein wunderschönes Kinderbuch mit herausragenden Illustrationen und niedlichen Charakteren, die mutig sind und etwas wagen!
5/5
Montag, 8. September 2025
Highlight | Bonded by Thorns von Elizabeth Helen
Rosalina führt ein tristes Leben in dem kleinen Küstenort Orca Cove. Ihr Vater ist als Spinner verschrien, da er an Feen glaubt und nach einem Weg in ihr Reich sucht, um Rosalinas Mutter zu finden. Als ihr Vater schließlich spurlos verschwindet, stürzt sich die 25-Jährige in ein Abenteuer, von dem sie niemals hätte träumen können und das sie in das Schloss von vier Biestern führt…
Auf Instagram wurde ich auf diese Geschichte aufmerksam, tatsächlich hatte ich den ersten Teil einer Reihe noch nie zuvor irgendwo gesehen und wäre aufgrund des Covers im Buchhandel auch direkt daran vorbei gelaufen. Schön ist definitiv was anderes und irgendwie sehen Buchcover doch schon seit 10 Jahren nicht mehr so aus oder? Hier hätte sich Heyne was cooles eigenes ausdenken sollen und mal nicht das englische Cover übernehmen müssen. Auch Titel und Schriftart sind so eigenartig und wenig eingängig, dass die Voraussetzungen, dass ich jemals zu dem Buch gegriffen hätte vielleicht bei 5% lagen. Tja, dann kam Alinalovesreading sprach gut von dem Buch und schon war klar, ich muss es haben und sofort lesen. Gesagt – getan! Und ich bin so froh darüber, denn ich fand es richtig gut.
Der Klappentext ließ vermuten, wir haben hier ein Retelling von die Schöne und das Biest. Und ich fand, das konnte man zu Beginn des Buches auch sehr deutlich spüren, was mir gut gefiel. Die Parallelen zum Original waren gegeben und dann entwickelt sich die Geschichte zu etwas eigenem im Reich der Feen.
Rosalina gefiel mir als Protagonistin wirklich gut. Sie hadert mit ihrem Leben in Orca Cove, ist einsam, leidet unter dem Wahn ihres Vaters, denn dadurch konnte sie nicht aufs College gehen. Sie ist sich der Blicke der Leute bewusst. Sie liebt Bücher und möchte eine eigene kleine Bibliothek eröffnen. Dann gibt es da noch ihren Ex-Freund, der nicht von ihr Ablassen kann und wirklich von der üblen Sorte ist.
Als Rosa dann in das Reich der Feen gelangt, ist das wie ein Befreiungsschlag für sie. Dabei sieht sie sich dort einigen Gefahren gegenüber.
In Casteltree begegnet sie dann vier Feenprinzen, die verflucht sind und sich bei Nacht in Wölfe verwandeln.
Die Vier haben ganz unterschiedliche Charaktere. Sie sind die Prinzen der Jahreszeiten. Ich fand diese Charakteristika sehr gut ausgearbeitet. Sie waren sehr lebendig dargestellt und sie sind definitiv nicht unfehlbar. Das machte es für mich allerdings umso spannender, denn irgendwie wusste man nie so ganz, was gerade in ihnen vorging.
Irgendeine Hintergrundgeschichte läuft da auch mit Rosa, allerdings tappen wir in Band eins noch im Dunkeln. Ich denke, das wird auch einiges mit dem Geheimnis um Rosas Mutter zu tun haben. Ich bin auf jeden Fall total gespannt und hyped auf die Geschichte.
Die Beschreibung der Geschichte geht mit dem Trope Why Choose einher. Dafür hält sich Band eins mit Spice größtenteils zurück, was für mich in Ordnung war. Die Autorinnen bauen eine unglaubliche Spannung auf und ich denke, das wird noch groß werden.
Der Schreibstil gefiel mir richtig gut. Denn die Geschichte entwickelt ihren ganz eigenen Sog und ich konnte es kaum erwarten wieder zum Buch greifen zu können. Band eins endet mit einem Cliffhanger. Zum Glück sind Band zwei und drei auch schon draußen. Ratet mal, wer beide bereits bestellt hat und schon im 2. Teil steckt!
„Bonded by Thorns“ von Elizabeth Helen war eine absolute Überraschung für mich. Aufgrund des Designs hätte ich wohl nie zum Buch gegriffen und ein super spannendes „Die Schöne und das Biest“ Retelling verpasst. Zum Glück gibt es noch einige Bände und ich kann direkt weiterlesen!
5/5
Donnerstag, 28. August 2025
Buchtipp | Blackened Blade von Isla Davon
Das Buch war zu seinem Erscheinen gefühlt überall zu sehen und ich wurde dadurch total auf die Geschichte angefixt. Also zögerte ich nicht lange als ich das Buch in meiner örtlichen Buchhandlung sah.
Es ist mein erstes Buch aus dem neuen Carlsen Imprint Cove. Als ich es in die Hand nahm, war ich überrascht, wie dünn es tatsächlich ist. Dabei hat es trotzdem noch über 400 Seiten (Zum Glück mal kein 600+ Schinken). Die schwarzen Seiten mit der weißen Schrift waren ein echter Hingucker und auch beim Lesen gewöhnte ich mich super schnell daran. Der neueste Clue in der Bücherwelt sind scheinbar Duftsticker, die zum Inhalt des Buches passen sollen. Bei so einer Geschichte frage ich mich, wie soll das dann ausfallen? Blut, Erbrochenes, Schimmel? Beim Rubbeln des Stickers kommen nur ganz zarte blumige Noten auf, die kaum wahrnehmbar sind. Diddl konnte das damals besser! Können wir so etwas in Zukunft bitte weglassen und die Bücher wieder günstiger machen? Das kleine Paperback kostete nämlich 18 Euro…
Aber nun zum Wichtigerem: Wie fand ich den Inhalt? Ich war super schnell in der Handlung drin. Die Autorin hielt sich nicht groß mit einführenden Erklärungen auf. So ging die Handlung schnell voran, was gut ist. Allerdings auch den Nachteil hat, dass man sich im Laufe des Buches fragte, was zur Hölle da eigentlich los ist. Alles ist und bleibt ein großes Mysterium, welches sicher im Laufe der Handlung nach und nach aufgedeckt werden wird. Beim ersten Band war das recht wenig.
Dabei ist der Weltenentwurf eigentlich ganz cool. Wir sind in einer Welt, in der es Wandler, Vampire, Werwölfe gibt, die an einer Academy ausgebildet werden. Eigentlich ist es hauptsächlich ein Internat, in dem es auch Basic-Fächer wie Musik gibt. Ich hatte beim Lesen erwachsenere Wednesday-Vibes oder das Gefühl wieder bei Vampire Academy gelandet zu sein. Das fühlte sich sehr vertraut an, was mir gut gefiel. In der Welt gibt es mehr männliche Wesen als Weibliche und so scharren sich die Herren immer um eine Dame, was sicher im Laufe der Reihe zu einigen horizontalen Verwicklungen führen wird.
Unsere männlichen Protagonisten offenbarten sich erst in der zweiten Hälfte des Buches. Ich habe das Gefühl, sie sind auch keine Normalo-Schüler dort. Mal schauen, was uns dahingehend erwartet. An Romance passiert handlungstechnisch hier noch nicht sehr viel. Dies soll sich dann von Band zu Band steigern.
Micai macht nach ihrer Pein im Gefängnis den nächsten Horror durch: Noch mal Schülerin sein. Dabei war ihre Schulzeit schon genug von Qualen geprägt. Micai war als einzige „Normale“ an einer Schule für Übernatürliche der Sündenbock für alles. Leute quälten sie und am Ende wurde sie von ihrer Halbschwester verraten. Auch jetzt erlebt sie wieder das Mobbing am eigenen Leib. Doch Micai ist nun stärker geworden. Sie lebt mit dem Bewusstsein ihres älteren Ichs. Doch ihr Körper ist nicht trainiert, also tut sie dies, wird stärker und beginnt sich zu wehren. Das geht schon ganz gut los, allerdings hätte ich bei all dem was sie durchstehen musste, noch mehr erwartet. Aber scheinbar ist Micai nicht ganz so voller Wut und Soziopathie wie ich es von ihr in der Situation erwartet hätte. Was sie mit ihren Peinigern tat, war in Band eins dann doch von harmloser Natur, gemessen an ihrer Situation.
„Blackened Blade“ von Isla Davon ist ein vielversprechender Auftakt einer Reihe, die einiges an Potenzial entfallen könnte. In Band eins hält sie sich damit noch zurück. Dennoch werde ich weiterlesen und hoffe, dass es episch werden wird.
4/5
Mittwoch, 27. August 2025
Hörbuchrezension | Loverboy von Antonia Wesseling
Lola ist total happy für ihre Mitbewohnerin, als diese mit Pascal endlich einen super netten, aufmerksamen und gutaussehenden Freund gefunden hat. Doch Vivi scheint recht bald nicht mehr auf Wolke 7 zu schweben. Sie wirkt nervös, lügt, braucht ständig Geld und verschwindet schließlich nach einem Streit mit Lola spurlos. Nach dem die Polizei Lola nicht helfen will, begibt sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihrer Mitbewohnerin. Dabei hilft ihr Vivis Bruder Elias und beide haben keine Ahnung, wie tief der Sumpf sein würde, in den sie dort geraten.
Dieses wunderschöne, liebliche, mystisch anmutende Cover hätte mich definitiv nicht auf den Inhalt vorbereiten können, denn der hatte es wirklich in sich. Ich hatte im Vorfeld schon Gutes über das Buch gehört und dass es heftig werden könnte. Da es mein erstes Buch von der Autorin war, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Umso schöner war es, wie sehr ich direkt in der Handlung feststeckte und nicht mehr aufhören wollte zu lauschen.
Lola pausiert gerade ihr Studium, um ganz für ihre Familie da sein zu können. Ihre Mutter ist an Demenz erkrankt und ihr Vater hat außerdem mit dem eigenen Buchladen alle Hände voll zu tun. Lola ist sehr aufopferungsvoll und hilfsbereit, deshalb hilft sie Vivi auch finanziell aus, doch als sie mehr Fragen stellt, kommt es zum Streit. Lola lässt sich auch da nicht abwimmeln und beginnt nach einigen Tagen Vivi als vermisst zu melden. Das war wirklich erstaunlich. Beide sind keine besten Freundinnen und wohnen erst seit wenigen Monaten zusammen. Wäre mir dies passiert, hätte ich mir ehrlicherweise so schnell kaum Sorgen gemacht. Sondern meine Mitbewohnerin bei ihrem Freund gewähnt und wenn dieser nicht gut zu ihr ist, muss sie das einfach selbst erkennen. Doch dann passieren noch einige Dinge, die Lola aus gutem Grund alarmieren. Ich möchte an der Stelle nicht spoilern. Das Buch lebt von seiner Spannung und den ungeahnten Wendungen, daher sollte man sich unvoreingenommen darauf einlassen. Man sollte allerdings darauf vorbereitet sein, dass es heftig wird und man hier keine romantische Liebesgeschichte vor sich hat.
Ein kleines bisschen Romance haben wir dann mit Elias und Vivi doch. Denn die beiden kommen sich auf der Such natürlich näher. Ich mochte Elias ganz gerne, er hatte eine lässige Art an sich, ist aber ein unberechenbarer Charakter, wo auch bei mir immer ein paar Zweifel übrig blieben.
Das Hörbuch umfasst über 12h. Leonie Landa übernimmt mit Lola den Mainpart und ich mag ihre Stimme so sehr. Es ist jedes Mal so angenehm ihr zu lauschen. Flemming Stein sprach die Parts von Elias ein und machte da einen soliden Job. Dagmar Bittner bekam die kurzen Parts aus Vivis Sicht. Endlich konnte ich mal wieder etwas von meiner Lieblingssprecherin hören, auch wenn sie für ihre Rolle irgendwie zu nett und unschuldig klang. Der Hörgenuss war definitiv gegeben!
Die Geschichte ist düster, interessant, packend geschrieben und wahrscheinlich erschreckend realistisch. Antonia Wesseling konnte mich mit „Loverboy“ fesseln. Ich litt mit ihren Charakteren und bin definitiv gespannt, was die Autorin als nächstes veröffentlichen wird. Und bei dem Ende ist sowieso niemandem mehr zu helfen…
5/5
Freitag, 22. August 2025
Graphic Novel | Emma von Jane Austen
Ich habe mich sehr gefreut, als ich entdeckte, dass ein weiterer Jane Austen Klassiker als Graphic Novel herauskommt. Nach dem mich die Umsetzung von „Stolz und Vorurteil“ im letzten Jahr so begeistern konnte, war ich super gespannt, ob „Emma“ auch so ein Highlight werden würde.
Miss Emma Woodhouse hat es sich zur Aufgabe gemacht, die alleinstehenden Menschen in ihrem Umfeld zu verkuppeln und Ehen zu stiften. Sie, selbst unverheiratet und unverliebt, hält sich für eine Expertin in Sachen Liebe. Doch dann gehen die Kuppeleien so mächtig schief und Emma merkt am eigenen Leibe, dass man mit Gefühlen nicht spielen sollte.
Ich habe den Klassiker vor vielen Jahren gelesen und auch vor einiger Zeit die Verfilmungen des Stoffes gesehen, wobei ich die BBC Version mit Romola Garai am Besten fand. Eine kleine Auffrischung des Inhalts dank dieser Graphic Novel war also sehr willkommen.
Ich mag den Illustrationsstil von Tara Spruit total gerne. Alles sieht so wunderschön ästhetisch und ein Stück weit realistisch aus, was mir sehr gut gefällt. Die Epoche wird wunderbar wiedergegeben und die Bilder helfen einfach Jane Austens Welt besser zu verstehen.
Der Inhalt wurde von Claudia Kühn adaptiert. Der Roman ist ein mächtiger Schinken, der komplexe Nebenhandlungen aufweist, gerade was Harriet oder Jane anbelangt. Da rückte Emmas eigene Lovestory ja lange Zeit in den Hintergrund. Für mich konnte die Graphic Novel die Komplexität des Romans nicht einfangen. Ich kannte die Geschichte bereits, weiß aber nicht, wie ich sie gefunden hätte, wenn ich über die Graphic Novel zum ersten Mal Kontakt mit ihr bekommen hätte. So kam bei mir auch kein Baukribbeln auf, wie beispielsweise in „Stolz und Vorurteil“. Das fand ich sehr schade.
Für mich erschien die grafische Darstellung der Emma größtenteils sehr hochnäsig, berechnend und kühl. Sie hätte sehr gut Mr. Bingleys versnobte Schwester darstellen können. Dabei habe ich Emma stets als sehr süßen, naiven und fehlbaren Charakter wahrgenommen.
Dennoch hatte ich viel Freude an der Graphic Novel. Die Seiten fliegen nur so dahin und ich finde es klasse, dass auf diesem Weg die alten Klassiker ein neues Leben bekommen. So auch Jane Austens „Emma“, doch bitte nehmt die Graphic Novel nicht als Maßstab für die Geschichte, denn für mich wurde sie ihr nicht zu 100% gerecht.
4/5
Donnerstag, 21. August 2025
Highlight | Phantasma von Kaylie Smith
Seit ich Phantasma gelesen hatte, freute ich mich auf Band zwei und ging kurz nach Erscheinen in die Buchhandlung, um es mir zu kaufen.
Genevieve reist durch Europa auf der Suche nach ihren Wurzeln. Auf einer heißen Spur steht sie vor dem Anwesen Enchantra in Italien und landet mitten in einem tödlichen, teuflischen Spiel, dass sie nur überleben kann, wenn sie sich mit Rowin verbündet. Einem unsterblichen Bewohner Enchantras, der jedes Jahr aufs neue seine Geschwister ermorden muss, um das Spiel zu gewinnen.
Was war das für ein mitreißendes Buch! Ich hatte selten den Drang in letzter Zeit unbedingt bei einem Buch weiterlesen zu müssen. Hier war es definitiv der Fall und ich freute mich immer darauf, wenn ich Zeit zum Lesen fand.
Genevieve ist Ophelias Schwester, welche in Phantasma die Protagonistin war. Sie möchte aus den Schatten ihrer Schwester treten und endlich ihre eigene Bestimmung finden. Von ihrer Mutter fühlte sich Genevieve immer vernachlässigt und so machte sie stets ihr eigenes Ding, was nicht immer gut war. Genevieve leidet unter Herzschmerz als sie in Enchantra ankommt. Doch sie hat eine Mission und lässt sich auch nicht von dem abweisenden Rowin abhalten. Ich mochte Genevieves Art sehr. Sie ließ sich nicht einschüchtern, war witzig, stand für sich ein und sie war mutig sowie aufopferungsvoll. Ich habe sie einfach in mein Herz geschlossen und fieberte so sehr mit ihr mit.
Rowin hat einige Geschwister und zusammen mit ihrem Vater wurden sie dazu verflucht jedes Jahr an einem Teufelsspiel teilzunehmen, bei dem sie sich Jagen müssen und der Gewinner ist derjenigen, welcher als letztes übrig bleibt. Die Familie ist unsterblich, daher kommen sie nicht wirklich ums Leben, sondern werden nur aus dem Spiel genommen. Doch grausam ist dieses Teufelsspiel allemal, in dem die Geschwister dazu gedrängt werden sich Gewalt anzutun.
Rowin ist ein kleines Mysterium, er will Genevieve auf gar keinen Fall dort haben. Er sieht sie zunächst als Hindernis für das Spiel an, welches ihn den Sieg kosten könnte. Bald entwickelt sich jedoch ein Gefühl in ihm, dass er Genevieve unbedingt vor dem Tod und seinen Geschwister beschützen möchte. Wir wissen allerdings nicht zu 100%, ob dies nun echt ist oder nur Rowins Kalkül, um das Spiel erneut zu gewinnen und dann endlich frei zu sein. Rowin ist mal heiß und mal kalt. Genevieve treibt er so in den Wahnsinn. Gleichzeitig war die Spannung zwischen ihnen zum Greifen nah und herzklopfenerregend. Wie sich die Geschichte zwischen ihnen entwickelt war gerade zum Ende super emotional und mitreißend. Die Autorin hob da die Liebesgeschichte auf ein anderes Level, mit dem ich so nicht gerechnet hatte und was mich schwer begeistert hat. Das war wirklich ganz großes Kino.
Genauso wie die Level des Spiels mit den magischen Räumen, tierischen Begleitern und Rätseln, die gelöst werden sollten. Für mich stand die Handlung hier der von Phantasma in nichts nach.
Was ebenso richtig toll war, unsere Protagonisten aus Band eins bekommen auch eine kleine Rolle zugeschrieben und ich denke, sie werden in kommenden Büchern weiterhin wichtig sein. Dass es von weiteren Geschichten noch ganz viele geben wird, hoffe ich sehr! Mit Rowins Geschwistern haben wir einige potenzielle Protagonisten und es gibt auch schon spannende Andeutungen in diesem Buch. Ich bin ganz gehyped auf das Universum und hoffe, dass der Autorin die Ideen nicht so schnell ausgehen werden.
Ein ziemliches Ärgernis gab es in der deutschen Ausgabe, welches mich wirklich nervte, von dem ich mir allerdings nicht das Leseerlebnis verderben lassen wollte. Man konnte auf fast jeder Seite einen Grammatik- oder Rechtschreibfehler finden. Gab es hier kein Korrektorat?
Kaylie Smiths „Enchantra“ hat mich absolut begeistern können und die Geschichte will mir nicht aus den Kopf gehen. Hier hat für mich einfach alles gepasst und ich kann es kaum erwarten, weitere Geschichten von ihr zu lesen.
5/5
Dienstag, 19. August 2025
Hörbuchrezension | Miss Merkel. Mord in der Therapie von David Safier
Angela steckt nach dem Schreiben ihrer Memoiren in einer tiefen Sinnkrise. Scheinbar lief in ihrer Regierungszeit doch nicht alles so optimal. Den Fachkräftemangel erfährt sie schließlich am eigenen Leib als sie nur einen Platz in der Gruppentherapierunde des einzigen Psychiaters in Kleinfreudenstadt bekommt. Blöd nur, dass dieser nach ihrer ersten Sitzung mit seinem Hausboot in die Luft fliegt. Angelas Sinnkrisen sind vergessen als sie endlich wieder ermitteln kann und direkt die anderen Gruppentherapiemitglieder verdächtigt. Doch diese verdächtigen vor allem die Altkanzlerin selbst.
Der mittlerweile vierte Band der Miss Merkel Reihe greift mit der Autobiografie ein recht aktuelles Thema auf und ich muss sagen, dafür liebe ich die Reihe, dass so viel Aktuelles aufgegriffen wird und humorvoll kommentiert wird. Das macht die Bücher sehr besonders.
Wir treffen natürlich auch wieder auf geliebte Charaktere, wie Bodyguard Mike, der nun endlich seine Marie heiraten will. Auch Achim sorgt sich wieder um seine Puffeline und empfiehlt ihr eine Therapie. Die Leute dort sind sehr klischeebehaftet, es ist ein Wutbürger dabei, eine Klimakleberin, eine Crazy Catlady, Corona-Phobikerin und ein Pantomime, der nicht mehr sprechen will. So gestaltet sich die Auflösung des Falls als durchaus spannend.
Die Miss Merkel Romane sind eine absolute Wohlfühlreihe, deren Lesen sich ein Stück weit wie nach Hause kommen anfühlt. So hörte sich das Ende des Buches auch wie ein versöhnlicher Abschied an und ich war schon ein wenig traurig bis ich sah, dass bereits in wenigen Tagen „Mord unterm Weihnachtsbaum“ erscheinen wird.
Das Hörbuch wurde wieder von Nana Spier eingelesen und es könnte keine bessere für den Job geben. Ihr zu lauschen ist ein Fest.
Der 4. Band „Miss Merkel. Mord in der Therapie“ von David Safier hat mich bestens unterhalten. Ich liebe den Humor der Reihe und hoffe, dass sie so stark weitergehen wird.
5/5
Buchtipp | The Love that lies within von Mia Sheridan
Clara ist neu in New Orleans als sie von der Wunschmauer der Windisles Plantage erfährt. Jeder dort geäußerte Wunsch kann in Erfüllung gehen, wenn der Geist von Angelina einem wohl gesonnen ist. Also besucht Clara diese Mauer und wünscht sich etwas für ihren schwerkranken Vater. Was sie an der Mauer findet ist allerdings keine Erlösung, sondern ein Fremder mit einer faszinierenden Stimme, den sie von da an besuchen kommt.
Das Buch subbte schon unglaublich lange bei mir und ehrlicherweise hatte es auch keine sonderlich hohe Priorität, bis ich mich bei Instagram dazu beeinflussen ließ, endlich dazu zu greifen. Zu Beginn lernen wir Clara sehr gut kennen. Sie ist eine Ballerina und neu im Ensemble von New Orleans. Sie muss sich in der Stadt erst einmal zurecht finden und sucht Anschluss. Gleichzeitig hängt sie auch an ihrer alten Heimat, denn dort ist ihr alzheimerkranker Vater, der immer mehr verschwindet. Clara ist also in einer melancholischen Verfassung als sie zum ersten Mal an die Wunschmauer kommt. Sie ist fasziniert von dem alten Anwesen und würde gerne einen Blick ins Innere wagen. Da nimmt sie einen Menschen hinter der Mauer war.
Jonah versteckt sich seit Jahren in seinem Anwesen. Ein Anschlag, an dem er sich selbst die Schuld gibt, hat ihn entstellt. Kein Fremder soll ihn mehr zu Gesicht bekommen. Doch da spricht auf einmal eine junge Frau mit ihm und er lässt sich auf diesen Dialog ein.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Clara und Jonah erzählt, daher wissen wir von Anfang an, was dem erfolgreichen Anwalt passierte. An dieser Stelle gibt es keine Geheimnisse und wir können mitverfolgen, wie Jonah so langsam auftaut und beginnt sich mehr ins Leben außerhalb seiner Mauern zu wagen. Manchmal hatte das leicht unheimliche Stalkervibes, doch Jonah ist geläutert. Als Anwalt war er nicht immer auf der „Guten Seite“. Doch mittlerweile ist er ein guter Kerl, der aufgrund seiner Optik viele Unsicherheiten in sich trägt.
Die Liebesgeschichte der beiden klang erst einmal sehr schön, doch hatte mich die Umsetzung nicht emotional mitreißen können. Mir erschien es zu oberflächlich herausgearbeitet, warum zwischen ihnen nun so eine Anziehung besteht, die Jonah all seine Bedenken vergessen lässt. Mir ging das an der Stelle zu abrupt, sodass ich zuerst den Eindruck hatte, dass sich bei Jonah eine ungesunde Obsession entwickelt hätte.
Dann gibt es da noch den zweiten Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielte und die Geschichte des Sklavenmädchens Angelina erzählt, die die uneheliche Tochter des Herren von Windisle vor 150 Jahren war und sich in den angehenden Schwiegersohn des Hauses verliebt, deren Beziehung ein sehr tragisches Ende nahm. Ich fand dies etwas packender, allerdings konnte mich dieser Part auch nicht so ganz begeistern, weil die Autorin nicht genug in die Tiefe ging, um mich den Schmerz der Figuren spüren zu lassen.
Das war für mich das größte Manko der Geschichte und auch ein paar Kleinigkeiten waren für mich nicht stimmig. So spricht Clara mit einer Bibliothekarin, die um die 100 Jahre alt sein muss, aber immer noch arbeitet. Außerdem bekam Claras Arbeitskollege so viel Raum und man erwartet ihn als Bösewicht der Geschichte, doch sein Part blieb am Ende komplett aus. Das fand ich schon irritierend.
Ich hatte mir von Mia Sheridans „The Love that lies within” mehr erwartet, als ich am Ende bekam und das war wirklich schade, denn die Idee der Geschichte war wirklich besonders.
3/5
Mittwoch, 13. August 2025
Buchtipp | Cat People von Lea Melcher
Auf Lovelybooks entdeckte ich einen vielversprechenden neuen Titel, der mich total neugierig machte und von dem ich das Glück hatte, ihn zu gewinnen.
Mias Nebenjob ist es Katzensitterin zu sein. So verspricht sie sich gute Einnahmen und einen Nachtzuschlag als sie an Silvester auf die beiden niedlichen Kater einer älteren Dame aufpassen soll. Als sie es sich mit den Tieren gemütlich gemacht hat, steht auf einmal Alfie in der Tür, der auch für den Job angeheuert wurde. Keiner will auf den Lohn verzichten und so verbringen sie gemeinsam den Silvesterabend, an dem eine verrückte Geschichte ihren Lauf nimmt.
Dies ist eine Graphic Novel, die als kleines Hardcover und vollfarbig illustriert einen sehr guten ersten Eindruck macht. Die Illustrationen sind wunderschön und drücken ganz viel Gemütlichkeit aus. Katzenmenschen werden auch die typischen Eigenarten der Vierbeiner in dieser Geschichte wiedererkennen. Das hat mir gut gefallen.
Mia ist vielleicht gerade 18 und versucht ihren Weg im Leben zu finden, sie hat gerade eine schmerzhafte Trennung hinter sich, von der wir allerdings nichts weiter erfahren. Diese Andeutung, die allerdings im Sand verläuft, hat mich etwas verwirrt zurückgelassen. Warum zeige ich es, wenn es gar keine Rolle für die Handlung spielt? Ansonsten blieb Mia etwas blass und ihre Charakterentwicklung am Ende, war erstaunlich, jedoch nicht im positiven Sinne.
Die Graphic Novel nimmt inhaltlich eine etwas andere Wendung, die ein Cosy-Katzen-"Comic" nicht nötig gehabt hätte. Ich will an der Stelle nicht spoilern, muss aber sagen, dass ich das Ende echt doof fand.
Daran hat unser Protagonist Alfie großen Anteil. Wir bemerken recht schnell, dass er ein paar Geheimnisse hat, erfahren aber erst am Ende, was es damit auf sich hat. Er ist recht kopflos unterwegs und nicht ehrlich zu Mia. Große Gefühle kommen da nicht auf.
Lea Melcher hat die Graphic Novel "Cat People" selbst illustriert und geschrieben. Sie ist wirklich schön anzusehen, doch leider konnte mich der Inhalt nicht komplett begeistern.
3/5
Sonntag, 3. August 2025
Hörbuchrezension | Fae Isles. Der Henker der Königin von Lisette Marshall
Ich weiß nicht, was es ist, ich stecke aktuell mitten im spicy Fae-Romantasy-Modus fest und könnte da eine Geschichte nach der nächsten lesen bzw. hören, ohne müde zu werden. Und so war ich echt froh, dass dieser neuer Titel schon bereit stand.
Emelin besitzt geheime, magische Kräfte, die sie unbedingt verbergen muss. In einem unbedachten Moment erwischt sie allerdings der skrupellose Henker der Faekönigin beim Wirken ihrer Magie. Anstatt sie zu töten, verschleppt er sie an den Hof der Fae. Was Emelin noch nicht wusste, ihre Magie ist von der Faekönigin ungebunden, was bedeutet, dass sie sie gegen die Königin einsetzen kann. Somit wird sie zur perfekten Waffe für Creon, der die Fae Isles endlich von der grausamen Herrscherin befreien kann.
Emelin wird nicht gerade in einem liebevollen Elternhaus groß. Ihre Eltern verbieten ihr alles was Spaß macht. Sie machen auch den Eindruck, dass Emelin ihnen unangenehm ist und bald wissen wir auch wieso. Emelin lässt sich allerdings nicht unterkriegen und neigt zu kopflosen Handlungen. Was mir bei Emelin total auffiel, war dass sie alles zerdenkt und sich mit ihren Gedanken immer wieder im Kreis drehte. Das fand ich ein wenig anstrengend.
Creon ist der Henker der Faekönigin und für seinen skrupellosen Ruf bekannt. Er führt ihre Aufträge aus. Was kaum einer weiß, er ist ihr Sohn und durch seine Magie an sie gebunden. Doch er will sie loswerden, dafür braucht er Emelin, die zunächst Angst vor ihm hat, aber nach und nach erkennt, dass Creon nicht mit dem gefährlichen Fae zusammenpasst, von dem sie immer hörte. Creon ist stumm und kann sie zunächst nur schreibend mit Emelin verständigen. Sie bringt ihm allerdings die Zeichensprache bei. Ich mochte beide zusammen und fand ihre Chemie sehr stark. Die Spannungen waren zum Greifen nah und in dieser Intensität hatte ich dies auch schon länger nicht mehr in einem Buch angetroffen. Das war definitiv ein großer Pluspunkt der Geschichte.
Das Worldbuilding hat mir auch richtig gut gefallen. Es gibt neben Fae auch Dämonen und die Thematik mit der Magie finde ich auch sehr spannend. Die Faekönigin ist eine epische Bösewichtin mit einer gut ausgearbeiteten Backgroundstory. Die Nebencharaktere waren spannend und die Geschichte hat mich wirklich mitgerissen. An ein paar Stellen hätte ich mir allerdings gewünscht, dass die Auflösung epischer ausfallen würde. Da hatte die Autorin sich ein wenig mit ihren Ideen zurückgehalten. Ich bin allerdings gespannt, was da noch kommen mag, denn es sind noch drei weitere Bände angekündigt, von denen ich hoffe, dass sie auch als Hörbuch erscheinen werden.
Der erste Teil umfasst über 14h und wurde von Corinna Dorenkamp eingelesen, die ich bereits aus vielen anderen Produktionen kenne. Ihre Interpretation der Faekönigin war super nervig, aber auch super passend zu deren Charakter.
„Fae Isles. Der Henker der Königin“ von Lisette Marshall ist der erste Band einer epischen Reihe, die von der Spannung zwischen den ProtagonistInnen lebte. Die Geschichte wurde packend erzählt, ich denke, es gibt aber noch Luft nach oben, was das Überraschungspotenzial anbelangt.
4/5
Donnerstag, 31. Juli 2025
Hörbuchrezension | Never trust your fake husband von Ally Carter
Es schneit in Paris als eine junge Frau auf den Straßen der französischen Hauptstadt erwacht und mitten in eine Verfolgungsjagd gerät. Das ist schon problematisch, noch schlimmer ist allerdings, dass sie sich an nichts erinnern kann. Nicht mal an ihren Namen. Dann taucht ein Geheimagent zu ihrer Rettung auf. Um ihr Leben zu retten, zu entkommen und die Tarnung zu wahren, geben sich beide als frisch verheiratetes Pärchen in den Flitterwochen aus. Doch das kann nur so lange funktionieren, wie ihre vergessene Identität nicht ans Licht kommt.
Ich hatte einige positive Stimmen zum Buch gehört und wurde daher total neugierig auf den Titel. Von Cover und Klappentext her, hätte ich vielleicht nicht zum Buch gegriffen und dann hätte ich definitiv eine Menge verpasst.
Das Buch beginnt super spannend, denn wir stecken direkt in einer rasanten Actionszene, es ist kalt, super gefährlich und wir sind genauso ahnungslos wie unsere Protagonistin, aus deren Perspektive (neben der des Protagonisten) die Geschichte erzählt wird. Sie kann sich an absolut gar nichts erinnern und wir wissen auch nicht wieso. Geheimagent Sawyer meint in ihr zuerst seine Kollegin Alex gefunden zu haben, deren Geschichten über eine Zwillingsschwester er immer für fake hielt.
Sawyer ist ein sehr tougher Protagonist, der als Geheimagent einige unkonventionelle Wege weiß, Leute auszuschalten. Wir wissen auch nicht so richtig, ob wir ihm trauen können, denn wir kennen am Anfang seine Gedanken über Alex. Wir wissen auf jeden Fall, dass ihn seine Vergangenheit plagt und er Thematiken hat, über die er mit seiner Fake-Ehefrau nicht sprechen möchte. Und das sollte auch nicht weiter verwunderlich sein, denn sie ist schließlich eine Fremde für ihn. Ich fand allerdings verwunderlich, wie er nach drei Tagen über sie dachte. Das ging super schnell für jemanden, der berufsbedingt wohl niemandem trauen kann. Das war allerdings der einzige Moment, wo ich über das Buch die Stirn runzeln musste. Ansonsten hat es mich unglaublich unterhalten.
Unsere Protagonistin ist so witzig und diesen ganz besonderen Charme verliert sie in keiner Situation! Man merkt auch recht schnell, dass sie ein Buchmensch sein muss, da sie von Tropes spricht und andere Vokabel aus der Bücherwelt nutzt. Sie betrachtet die Handlung, in der sie steckt als Plot und wird immer wieder damit konfrontiert, dass sie mitten drin steckt und nicht weiß, was eigentlich los ist.
Das alles war so witzig, packend und spannend gemacht, dass die Geschichte einfach einen riesigen Spaß bereitet. Ich bin so froh, dass im englischen ein zweiter Teil mit Alex angekündigt wurde und hoffe, dass dieser ganz bald auch auf Deutsch erscheinen wird.
Ich habe die Geschichte als Hörbuch genossen. Es umfasst nicht ganz 11h und wurde von Tim Gössler und Johanna Zehendner eingesprochen. Die beiden haben einen so dermaßen guten Job gemacht. Gerade die Sprecherin hat so viel Leben in die Dialoge hineingebracht, dass es einfach noch unterhaltsamer wurde. Ich habe es geliebt!
Ich bin ganz begeistert von „Never trust your fake husband“, dass ich die Geschichte so schnell nicht vergessen werde. Ally Carter hat da ganz großes Kino abgeliefert, das definitiv besser ist als eine Action-Komödie auf Netflix!
5/5
Mittwoch, 30. Juli 2025
Hörbuchrezension | The Wind Weaver von Julie Johnson
Rhyas Leben besteht aus einem ewig wehrenden Versteckspiel. Sie ist ein Halbling und trägt ein Mal auf der Brust, welches niemand zu Gesicht kriegen darf. Dann wird sie gefangen genommen und bevor der gefürchtete General Scythe ihr Todesurteil vollstrecken kann, erblickt er ihr Mal und entführt sie in ein anderes Königreich.
Ich finde die Aufmachung des Buches wirklich schön. Ich hatte es einmal in der Buchhandlung in der Hand. Hätte ich aufgrund des Covers so eine Geschichte vermutet? Nicht wirklich. Ich weiß nach Beendigung des Buches tatsächlich auch nicht, was es mit dem Vogel auf sich hat, der das so omnipräsent erscheint.
Ich hatte eine Romance Geschichte von der Autorin gelesen und fand diese nicht ganz so gelungen. Daher waren meine Erwartungen an das Buch nicht ganz so hoch und ich war dafür umso überraschter, wie gut mir der Einstieg in die Geschichte gefiel. Wir haben nicht viel Vorgeplänkel und befinden uns direkt in der Szene, die im Klappentext beschrieben wurde und das fand ich wirklich erstaunlich. Wir sind direkt in der Geschichte und erfahren trotzdem alles, was wichtig ist.
Rhya wurde bei einem Heiler groß, der ihr alles Wichtige beibrachte und sie behütete. Er wusste um die Bedeutung ihres Mals. Rhya ist halb Mensch und halb Fae, wird somit gejagt. Was sie allerdings noch nicht weiß, ist, dass sie als eine von 4 Fae Elementarmagie wirken kann und über große Kräfte verfügen kann, wenn diese sich vereinen. Rhya ist eine sehr liebenswürdige und aufopferungsvolle Figur. Das machte sie zu einer sehr sanften Protagonistin.
Ich mochte es, ihre Geschichte zu verfolgen, denn gerade am Anfang machte die Autorin in meinen Augen einiges richtig, was die Handlung mit dem männlichen Protagonisten anbelangte. Es gab knistern, allerdings werde ich wohl kein Fan von wahnsinnig „slowen burn“. Es lag so viel Spannung im Laufe der Geschichte in der Luft doch bis zum Ende passiert kaum etwas und das war ein wenig frustrierend.
Dafür hatte mich die restliche Handlung mit den Königreichen und der Elementarmagie sehr gut unterhalten und bei der Stange halten können. Das ganze Worldbuilding gefiel mir richtig gut und ich hatte eine beständiges Kopfkino während des Hörens.
Was mich ein wenig störte, war, dass die Geschichte bis kurz vor Schluss recht seicht erzählt wurde, auf den letzten wenigen Seiten wurde der Spannungsbogen dann richtig überspannt, so dass ich kaum hinterher kam. Das hätte für mich gerne ein wenig ausgewogener sein dürfen. Es endet auf jeden Fall spannend und mit meinem Zweifel, ob Rhya und der Protagonist tatsächlich Endgame sein werden.
Das Hörbuch umfasst über 16h und wurde von Rebecca Veil eingelesen, der ich sehr gerne lauschte. Ich hoffe, die beiden weiteren Teil werden auch als Hörbuch erscheinen.
„The Wind Weaver“ von Julie Johnson hat mich zu großen Teilen sehr gut unterhalten. Das Worldbuilding ist toll und es herrscht viel Knistern in der Luft. Allerdings war es für mich nicht rundum perfekt, daher bekommt die Geschichte nicht die volle Wertung von mir.
4,5/5
Mittwoch, 23. Juli 2025
Hörbuchrezension | Sterne, die im Sommer tanzen von Tarah DeWitt
Sage liebt ihr Leben in der beschaulichen Kleinstadt Spunes. Jeder kennt jeden und ist für einander da. Das Sommerfest ist jedes Art ein Highlight, welches auch viele Touristen anlockt. Doch dieses Jahr kann Sage nicht an den Wettbewerben teilnehmen, denn dies funktioniert nur im Team und Sages Ex-Freund ist ein Jahr nach der Trennung schon wieder verlobt. Als nebenan ein neuer Nachbar, Fisher Lange, einzieht, der sofort die Aufmerksamkeit aller Singleladies in Spune auf sich zieht und diese stets abwehren muss, schlägt Sage ihm einen Deal vor: Sie geben vor zu daten, damit Sage am Wettbewerb teilnehmen kann und Fisher keinen unerwünschten Damenbesuch mehr abwimmeln muss. Bald kommen sich beide jedoch näher und dafür dass es nur Fakedating ist, fühlt sich das Ende des Sommers ganz schön beklemmend an.
Sage hat einen riesigen Garten und einige Tiere finden bei ihr ein Zuhause, um ihren Lebensabend zu verbringen. Sie liebt das gärtnern und Leute mit ihren Blumen eine Freude zu bereiten. Sage hat nie ihre Freude am Leben verloren und das obwohl ihre ehemalige Jugendliebe mit ihr Schluss machte und gleich mit seiner neuen Flamme zusammenkam. Deren neue Liebe ist in Spunes allgegenwärtig, doch Sage lässt sich nicht unterkriegen. Ich mochte Sage für ihre liebe und hilfsbereite Art.
Fisher ist ein ehemaliger Sternekoch, dessen Anstellung in New York nach einem Vorfall gekündigt wurde. In Spunes soll er helfen ein neues Lokal aufzubauen. Gleichzeitig möchte er allerdings auch für seine Nichte da sein, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hat. Ich fand, dass Fishers Hintergrund gut ausgearbeitet war, für mich blieb sein Charakter allerdings recht blass, so dass es mir echt schwer fällt, ihn zu beschreiben.
Beide lassen sich auf die Fakedating Geschichte ein, doch sie verbindet vor allem recht schnell eine Freundschaft und das hat mir gut gefallen.
Das Kleinstadtsetting mit all den Charakteren bestimmt auf jeden Fall das Buch und macht den Charme der Geschichte aus. Wie die Charaktere eingeführt wurden, kann ich mir auch gut vorstellen, dass es mehrere Bände geben wird. Das Buch erschien letztes Jahr, allerdings ist bisher kein zweiter Teil in Sicht.
Für mich waren ein paar willkürlich erscheinende Handlungsstränge eine weitere Schwachstelle des Buches. Für mich kam so nicht viel Tiefe auf und das war schade.
Das Hörbuch umfasst etwas mehr als 10h und wurde von Corinna Dorenkamp und Markus J. Bachmann eingelesen, die einen soliden Job machten.
Für mich war „Sterne, die im Sommer tanzen“ von Tarah DeWitt ganz nett, aber nicht mehr. Ich denke nicht, dass mir die Geschichte lange im Gedächtnis bleiben wird, dafür waren die Schwachstellen zu präsent.
3/5
Montag, 21. Juli 2025
Highlight | Blood of Hercules von Jasmine Mas
Eigentlich sind Göttergeschichten nicht meine bevorzugte Thematik. Ich konnte dem Ganzen nie richtig was abgewinnen. Als ich den Klappentext von diesem Buch las, wusste ich, ich musste dem Buch eine Chance geben. Irgendwie hatte es mich ganz schön gepackt. Hier ist warum:
Alexis lebt unter widrigen Umständen in einer Welt voller Monster, Titanen und Götter. Überleben ist das einzige, was sie kann, aber eigentlich gar nicht mehr will. Dann offenbart sich ihre wahre Abstammung und Alexis wird in die Dolomiten zur spartanischen War Academy gebracht. Ihre Mentoren sind zwei berüchtigte Gladiatoren, die alles darum geben, dass ihr Schützling am Leben bleibt, während ihre Professoren viel dafür tun würden Alexis scheitern zu sehen…
Der Weltenentwurf ist ziemlich heftig. Wir sind im Jahre 2100 und die Welt wurde von Titanen heimgesucht. Die griechischen Götter treten offen auf, um diese zu bekämpfen. Überall lauern Gefahren und die Bedrohung ist allgegenwärtig zu spüren. Alexis lebte bei einer Pflegefamilie in einer Wohnwagensiedlung, die sie wahnsinnig schlecht behandelte. Nach deren Tod haust sie zusammen mit ihrem Ziehbruder in einem Pappkarton. Doch als sie an die War Academy berufen wird, ist das nicht gerade ein Upgrade. Um sich ihre Unsterblichkeit zu verdienen, darf Alexis nicht essen oder schlafen. Die grausamen Methoden der Akademie bringt jeden an die Grenzen und so überleben nicht alle der 10 Anwärter.
Alexis sieht nicht so viel Sinn in ihrem Leben und lebt eigentlich nur, damit ihr Ziehbruder Charlie nicht allein ist. Sie hat eine sehr sarkastische Ader mit der sie die Welt betrachtet und beißt sich durch. Ich fand sie total interessant, da sehr früh klar war, dass wir nicht alles von ihr wissen. Dass sie definitiv nicht alles von sich weiß, andere Leute möglicherweise schon und die kommen eher hinter ihre Geheimnisse.
Die Handlung wird meist aus ihrer Sicht erzählt, es gibt aber auch Kapitel aus der Sicht ihrer Mentoren und zweier Professoren, die ich sehr aufschlussreich fand. Die männlichen Figuren erscheinen eher als düstere Antihelden und nicht wie die klassischen Loveinterests. Das war mal was anderes und ich bin wirklich gespannt, wie sich das noch gestalten soll, denn eigentlich würde ich Alexis raten, dass sie schnell laufen sollte.
Die Handlung spielt hauptsächlich im Ausbildungsjahr in den Dolomiten, da gab es an sich auf den 600 Seiten nicht viele Höhepunkte, trotzdem war ich total gefesselt und erstaunt wie gut ich durch die Handlung kam. Die Geschichte ist einfach so fesselnd und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.
Am Ende packte die Autorin noch ein paar überraschende Enthüllungen aus und ich war total begeistert, wie der random erschienene Titel des Buches auf einmal ganz viel Sinn bekam. Ich bin total hyped auf Band zwei und kann es gar nicht abwarten bis es endlich Herbst wird und ich ihn mir holen werde. Denn ich glaube, da gibt es noch einige spannende Enthüllungen und vor allem dramatische Entwicklungen mit den männlichen „Anti“helden.
An „Blood of Hercules“ von Jasmine Maas habe ich überhaupt nichts auszusetzen und fiebere Band zwei entgegen. Das war definitiv mal etwas anderes!
5/5
Dienstag, 1. Juli 2025
Hörbuchrezension | Horror Date von Sebastian Fitzek
Tatsächlich habe ich von Fitzek noch keinen seiner Thriller gelesen. Ein Muss für mich sind allerdings seine „Kein-Thriller“, die unglaublich unterhaltsam sind. So wie auch dieser hier.
Julius bester Freund ist todkrank. Über die App „The Walking Date” hat dieser ein Date mit der ebenfalls schwerkranken Nala vereinbart. Weil sein Gesundheitszustand immer schlechter wird, muss Julius für seinen besten Freund einspringen und das erste Date mit Nala bestreiten. Diese merkt schnell, dass sie doch nicht so viele Gemeinsamkeiten haben wie gedacht und so startet ein Date der Horrorlative…
Julius ist ziemlich erfolgreich in seinem Beruf, er hat mehrere Apps gegründet, die richtig durchgestartet sind. So auch die Datingplattform für alle mit geringerer Lebenserwartung. Nie hätte er gedacht, dass er darüber einmal selbst auf ein Date gehen würde. Doch dann sitzt er mit Nala am Tisch, die zum zweiten Mal in ihrem Leben einen Hirntumor hat und nicht mehr kämpfen möchte. Durch ein Missverständnis (ein Video vom Nachbartisch geht viral) erfährt Julius Umfeld von seiner vermeintlichen Krankheit und davon, dass er nicht mehr lange Leben wird. Das Chaos und noch mehr Missverständnisse nehmen ihren Lauf. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Julius Sicht erzählt und so sind wir in seinen Gedanken und ihm als Person sehr nah. Julius ist witzig und leicht verpeilt.
Nala ist da schon etwas seriöser und ernsthafter unterwegs. Sie hat sich mit ihrem nahenden Tod abgefunden, denn eine weitere Chemo möchte sie nicht mehr durchstehen müssen. Allerdings weiß niemand aus ihrer großen Familie von der Rückkehr des Krebses. Auf dem Date nimmt sie Julius mit zu einer Familienparty auf dem luxuriösen Anwesen ihres durchgeknallten Vaters. Dort nimmt die ganze Situationskomik so richtig ihren Lauf und das Buch entfaltet sein volles unterhaltsames Potenzial als wirklich kurioses Charaktere aufeinandertreffen. Ich musste des Öfteren beim Hören auflachen.
Das Buch ist aber nicht nur eine Slapstick-Komödie, sondern hat aufgrund seiner Thematik auch viele ernste und nachdenkliche Töne, was es sehr besonders machte.
Das Hörbuch umfasste nur 6,5h und war flink durchgehört. Das lag auch am Sprecher Simon Jäger, der alle Fitzeks einliest. Er hat eine sehr charismatische Stimme, der ich gerne lausche.
„Horror Date“ ist ein unglaublich witziger Roman von Sebastian Fitzek, der allerdings auch mit seinen ernsten Tönen zu überzeugen weiß und mich wirklich neugierig auf weitere Bücher von ihm macht. Vielleicht wage ich mich auch endlich mal an einen seiner Thriller.
5/5
Montag, 30. Juni 2025
Hörbuchrezension | The hundred loves of Julia von Evelyn Skye
Bei diesem Hörbuch hatte mich sofort der Klappentext gecatcht. Es klang so wunderbar kitschig-romantisch, dass ich die Geschichte unbedingt hören wollte.
Nach einer fiesen Scheidung geht Helene nach Alaska, um abzuschalten und endlich ihren ersten Roman zu schreiben. Am ersten Abend begegnet ihr der Krabbenfischer Sebastien in einer Kneipe und sieht ihrem fiktiven Romanhelden verdammt ähnlich. Helene spricht ihn an und kassiert sofort eine Abfuhr. Was Helene nicht weiß, Sebastien kam als Romeo Montague zur Welt und sie ist die Reinkarnation von Julias Seele, dazu verdammt ewig aufzuerstehen, Romeo zu finden und wieder zu verlieren.
Die Geschichte wird aus der Sicht von beiden ProtagonistInnen erzählt. Helene weiß nichts von ihrem Schicksal. Sie steckt mitten in der Trennung von ihrem unausstehlichen Ex-Mann. Doch als sie Sebastien in einer Bar trifft, ist sie einfach nur neugierig, weil er ihr bekannt vorkommt. Dann ist sie fasziniert, weil er ihren männlichen Hauptfiguren so sehr ähnelt. Ich mochte Helene ganz gerne auch wenn ich sie manchmal etwas krankhaft stalkermäßig fand. Sebastien ist so unausstehlich zu ihr, doch sie sucht immer wieder seine Nähe, gibt da nichts auf ihre Selbstachtung.
Wir erfahren schon von Anfang an, was es mit Sebastien auf sich hat. Er wurde als Romeo geboren und lebt seit dem. Er kann nicht sterben und hält sich und Julia für verflucht. Immer wieder traf er ihre wiedergeborene Seele und verlor sie nach kurzer gemeinsamer Zeit wieder. Er hält sich für schuldig, will das nicht mehr und stößt daher Helene immer wieder von sich fort. Wir haben hier einen gebrochenen Helden, der nicht mehr zu hoffen wagt und keine weitere Frau auf dem Gewissen haben möchte. Sebastien ist all das Leid und stößt seine Julia deswegen davon. Was ich interessant fand, waren auch die Episoden, in denen wir erfahren, wie die beiden, in Julias vorherigen Leben, aufeinander trafen. Das war wirklich abwechslungsreich und definitiv mal was anderes. Am Ende muss ich sagen verlor mich die Autorin ein wenig, da Sebastien so vampirartig perfekt wurde und mir Cullen-Vibes verpasste. Er hat ein unglaubliches Haus, mehr Geld als er ausgeben kann und mächtige Verbündete, die keine Fragen stellen und die Drecksarbeit für ihn erledigen. Mäh…
Am Ende blieben mir zu viele Fragen auch offen. Was wird aus Helene und ihrem Romeo? Er bleibt unsterblich, aber sie ist es nicht. Die Geschichte ist so noch nicht auserzählt.
Das Hörbuch umfasst über 12h und wurde von Juliane Hempel und Janos Jung eingelesen. Dieser hat eine unglaublich tiefe und angenehme Stimme, dass ich ihm gerne lauschte.
„The hundred Loves of Julia“ von Evelyn Skye war mal was anderes. Es war super romantisch, ein bisschen kitschig und unterhaltsam. Das Ende konnte mich nicht mehr ganz so begeistern, dennoch kann ich die Geschichte mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
4/5
Sonntag, 29. Juni 2025
Buchtipp | Phantasma von Kailey Smith
Auf das Buch war ich wirklich neugierig. Es klang total interessant und vielversprechend. Gleichzeitig wusste ich allerdings nicht, ob es wirklich was für mich sein würde, da Horrorelemente enthalten sein sollten. Beim zweiten Mal als ich es in der Buchhandlung in der Hand hielt, gab ich mir dann einen Ruck und sollte es nicht bereut haben.
Nach dem überraschenden Tod ihrer Mutter stehen Ophelia und Genevieve mit einem Berg voller Schulden da. Um nicht ihr Haus zu verlieren, schleicht sich Genevieve weg. Phantasma ist in die Stadt gekommen. Das Teufelshaus steckt voller Geheimnisse und gruseliger Erscheinungen. Dorten treiben Teufel, Dämonen und Geister ihr Unwesen mit den TeilnehmerInnen eines tödlichen Spiels. Wer dieses am Ende überlebt und gewinnt, hat einen Wunsch frei. Ophelia kann ihre Schwester nicht allein an Phantasma teilnehmen lassen. Doch in Phantasma angekommen, fehlt von Genevieve jede Spur. Um zu überleben und eine Chance auf den Sieg zu haben, geht Ophelia einen Pat mit dem mysteriösen Phantom Blackwell ein und neben all den Gefahren kommt noch eine weitere hinzu: sich in Phantasma zu verlieben, bedeutet verflucht zu werden…
Direkt von der ersten Seite aus versprüht das Buch eine ganz besondere Chemie. Es spielt in New Orleans zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die ersten Automobile sind unterwegs, aber auch Kutschen findet man noch in den Straßen. Die Schwestern sind in einer Familie von Nekromantinnen groß geworden. Die Fähigkeit Tote zu beschwören wird von der Mutter an die Tochter weitergegeben und so erbt Ophelia die Fähigkeit von ihrer verstorbenen Mutter. Es schwebt von Anfang an ein unheimliches Feeling im Buch herum und das fand ich wirklich mitreißend.
Ophelia ist nicht die perfekte Romance Heldin. Sie hat mit Komplexen zu kämpfen und konnte sich in ihrer Jugend nie ausleben, weil immer klar war, dass sie das Erbe ihrer Mutter antreten würde. Außerdem steckt eine Schattenstimme in ihrem Kopf, die ihr sagt, was sie tun soll. Ich fand es interessant, eine Figur zu haben, die mit Zwängen kämpft. Gleichzeitig ist Ophelia aber auch unglaublich mutig und aufopferungsvoll.
Phantasma ist ein altes Herrenhaus, welches plötzlich in den verschiedensten Städten auftaucht und seine TeilnehmerInnen zum Spiel herausfordert. Dort geht es gespenstisch und sogar teuflisch zu. Die angekündigten Horrorelemente konnte ich ganz gut aushalten. Es trug gut zur Atmosphäre und Spannung des Buches bei, ohne mich abzustoßen. In Phantasma muss Ophelia bis zum Sieg neun Level überstehen, die gefährlich, mysteriös und spannend sind. Das konnte mich wirklich gut unterhalten. Um Phantasma zu gewinnen, und das will Ophelia unbedingt, um ihr Zuhause zu retten, geht sie einen Pakt mit dem Phantom Blackwell ein. Zwischen beiden herrscht eine Anziehung, allerdings weiß Ophelia auch, dass sie sich in Phantasma nicht verlieben darf, denn das Haus würde sie dann verfluchen. Ich fand die Verbindung von beiden intensiv. Blackwell hatte mich direkt auch gecatcht. Es kommt auch zu ein paar spicy Szenen, die ich allerdings ein bisschen random fand. Das Timing war schon eigenartig. Ophelia besteht ein schwieriges, brutales und verstörendes Level, um dann danach mit Blackwell intim zu werden. Ich weiß ja nicht, ob ich da in Stimmung gewesen wäre…
Die Geschichte war mal was anderes und konnte mich auf jeden Fall gut unterhalten. Allerdings gab es dann doch noch einen Kritikpunkt, denn am Ende sank der Spannungsbogen rapide ab. Die letzten beiden Level sollten eigentlich die schwierigsten sein. Doch diese wurden so easy peasy auserzählt, dass mich dies wirklich verwunderte. Auch die Storyline um Blackwells Identität fügte sich komplikationslos, dass ich da ehrlicherweise einfach mehr erwartet hätte.
Dennoch bin ich super gespannt, wie es nächsten Monat in „Enchantra“ weitergehen wird, wenn Genevieve ein neues Abenteuer antreten wird. Bis dahin kann ich „Phantasma“ von Kaylie Smith aufgrund seiner andersartig definitiv weiterempfehlen, auch wenn es am Ende dann doch nicht zum Highlight wurde.
4/5
Dienstag, 17. Juni 2025
Hörbuchrezension | Hope's End von Riley Sager
Ich wollte mal etwas mehr Spannung auf den Ohren haben und entschied mich für mein nächstes Hörbuch ganz spontan für diesen vielversprechenden Thriller, von dem ich nur Gutes hörte. Ich war also sehr gespannt, was mich in Hope’s End erwarten würde.
Leonora Hope soll als 17-Jährige eine grausame Bluttat begangen und ihre ganze Familie getötet haben. Man konnte es ihr jedoch nie nachweisen. Heute über 50 Jahre später lebt sie in ihrem alten Familienanwesen Hope’s End mitten auf einer Steilküste in Maine. Leonora kann nach mehreren Schlaganfällen nicht mehr laufen oder sprechen. Als ihre neue Pflegerin Kit nach Hope’s End kommt, beginnt Leonora mit Hilfe einer Schreibmaschine zu kommunizieren und immer mehr Geheimnisse aufzudecken. Kit wird klar, dass sie in größerer Gefahr schwebt als gedacht.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wir erfahren von den Ereignissen im Jahre 1929 anhand von Leonoras Erzählungen, aber hauptsächlich stecken wir in Kits Gegenwart. Die junge Pflegerin hat in ihrem Job einen gravierenden Fehler begangen, der einem Menschen das Leben kostete. Ihre letzte Chance ist daher der Job bei Leonora Hope, vor der sie von allen Seiten gewarnt wird. Doch als Kit Leonora zum ersten Mal sieht, möchte sie an das Gute in ihr glauben und arbeitet mit ihr an ihrer Geschichte. Kit war eine sehr authentische Figur. Der Autor hat es sehr gut geschafft, mich ihr näher zu bringen. Überhaupt sind die Figuren sehr gut ausgearbeitet wurden. Ein Kniff bei Kit war, dass sie nicht immer eine zuverlässige Erzählerin war. Sie unterschlug Informationen, damit sie später nochmal als Überraschung hervorgeholt werden konnten. Das passiert öfters im Buch, was ganz interessant gemacht, aber auch ein bisschen frustrierend war. Was mich gerade am Ende wirklich bei Kit störte, dass sie ganze Gedankensprünge vollzog und so plötzlich hinter schwerwiegende Geheimnisse kam, ohne dass diese mit Beweisen so richtig hinterlegt wurden. Kits Gedankensprünge wurden dann zur Tatsache, mit denen ich als Leserin konfrontiert wurde. Da haben mir einfach die nachvollziehbaren Aha-Momente gefehlt.
Die Geschichte lebt in vielerlei Hinsicht von versteckten Identitäten. Das Hauptgeheimnis war mir schon sehr früh klar und bevor ich enttäuscht sein konnte, packte der Autor zum Glück noch ein paar andere Überraschungen aus, von denen mich allerdings nur die allerletzte im Epilog so richtig mitreißen konnte. War es glaubwürdig? Nicht so richtig. Machen Menschen unglaubwürdige Dinge aus den düstersten Dingen? Ganz bestimmt.
Düster ist übrigens auch die Atmosphäre des Buches. Das alte Anwesen steht nämlich nicht gerade auf sicheren Beinen. Die Steilküste bricht Stück für Stück ab. Im Haus bilden sich immer mehr Risse und es beginnt so langsam ebenfalls im Meer zu versinken. Ich weiß nicht, was die Figuren in dieser tickenden Zeitbombe hielt. Ich wäre nicht dort geblieben, in dem Wissen jeden Moment von der Klippe zu rutschen und im Haus begraben zu werden. Diese bedrückende, drohende Gefahr zieht sich durch die Geschichte und bringt ganz viel Atmosphäre.
Hope’s End von Riley Sager konnte mich aufgrund seiner Erzählweise gut unterhalten. Die Charaktere zogen mich in ihren Bann. Leider konnte mich die ganzen Enthüllungen nicht so richtig mitreißen. Der Thriller ist unterhaltsam, allerdings war es für mich nicht das erwartete Highlight.
4/5
Montag, 16. Juni 2025
Hörbuchrezension | The Paradies Problem von Christina Lauren
Nach den letzten beiden super frustrierenden Geschichten, wollte ich auf eine sichere Bank setzen und freute mich sehr als ich das neue Buch von Christina Lauren als Hörbuch bei Netgalley entdeckte. Runtergeladen und sofort angefangen zu hören.
Anna Green staunt nicht schlecht als ihr ehemaliger Collegemitbewohner West vor ihrer Tür steht und sie bittet, mit zur Hochzeit seiner Schwester auf eine paradiesische Insel zu fliegen und das glücklich verheiratete Pärchen zu spielen. Seit 5 Jahren hat sie nicht mehr an ihren Ehemann gedacht, mit dem sie nichts weiter als eine oberflächliche Freundschaft verband. Geheiratet haben beide ja schließlich nur wegen des katastrophalen Wohnungsmarktes für Studierende, das dachte Anna zumindest bis West ihr eröffnet, dass er sich mit der Scheinehe ein beachtliches Erbe sichern konnte. Wenn Anna ihm diesen Gefallen tut, will sie auch ein Stück von Wests großen (Hochzeits)Kuchen abhaben.
Das Cover schreit nach dem Sommer und auch die Thematik mit einer Traumhochzeit auf einer paradiesischen Insel und der Fake-Marriage Lovestory klang so sehr nach der perfekten Sommerlektüre. Doch in erster Linie werden wir hier mit den Lebensumständen von Anna und West konfrontiert, die gleichermaßen hart, aber nicht unterschiedlicher sein könnten.
Anna brach ihr Medizinstudium ab, um ihrer Leidenschaft nachzugehen und Kunst zu studieren. Leider blieb der große Erfolg bisher aus und so ist das Geld ziemlich knapp. Besonders weil Anna für die Arztrechnungen ihres krebskranken Vaters aufkommen will. Daher kommt Wests Angebot, ihn zur Hochzeit zu begleiten, mehr als recht und Anna lässt sich dies auch gut bezahlen. Ich mochte Annas witzige und flippige Art, sie hat pinkes Haar und keine Angst vor Rauschzuständen. Sie schlägt so in Wests Familie ein wie eine pinke Bombe.
Wests Familie ist definitiv ein Kaliber der anderen Art. Sie besitzen die sechstgrößte Supermarktkette in den USA und schwimmen im Geld. Dass Geld allerdings nicht glücklich macht, beweist Familie Weston allemal. So hat West keinen Kontakt zu seinem Vater und das schon jahrelang, auch den Rest seiner Familie sieht er nicht häufig. Sein älterer Bruder hasst ihn, sein Vater will ihn unbedingt in seiner Firma haben, doch West will nichts mit den Machenschaften seines skrupellosen Vaters zu tun haben. Doch die Hochzeit seiner geliebten Schwester kann er nicht verpassen. Wests Familie ist wirklich kurios, es gibt so liebenswerte und lustige Figuren, wie seine Schwägerin, Schwester oder die Nichten und Neffen und dann gibt es so düstere und bösartige Charaktere, wie allen voran sein Vater. Die Familiendynamik hat für mich das paradiesische Flair stark gedrückt. So richtig konnte ich das Setting nicht genießen, weil so viele Probleme überall lauerten und das war auch der Eindruck von Anna. Sie hat sich in der Schlangengrube wacker geschlagen und ließ sich mit ihrer abgebrühten Art nicht sehr aus der Fassung bringen und das war bei den vielen furchtbaren Menschen, die sie da umgaben schon eine Leistung.
West hat es mir da schwerer gemacht, ihn zu mögen. Er möchte sich von seiner super reichen Familie distanzieren, schmeißt allerdings mit Geld um sich, um seinen Willen zu bekommen oder Dinge zu ermöglichen. Dabei bringt er so einige Handlungen, die ich nicht cool fand. Aber von anderen Figuren gegenüber Anna relativiert oder schön geredet wurden. Das fand ich bedenklich. Auch weil West sich gegenüber Anna falsch verhält, als er merkt, dass sie sich in ihn verliebt. Er kommt aus einer schwierigen Familie, wo er möglicherweise falsch geprägt wurde, doch als intelligenter Mann ist es einfach in seiner Verantwortung nicht mehr so zu handeln. Aus alten Mustern auszubrechen und nicht so auf den Gefühlen von anderen herumzutreten. West war in meinem Augen der bisher problematischste Protagonist der Autorinnen.
So konnte ich auch nicht wirklich mit der Liebesgeschichte mitfiebern, weil ich mir oft dachte, dass Anna das so nicht verdient hat und ich mir nicht sicher bin, ob West tatsächlich immer gut zu ihr sein würde. So richtig schien er mir auch am Ende nicht aus seiner Rolle auszubrechen. Geld regelt am Ende halt doch einfach alles.
„The Paradise Problem“ von Christina Lauren war eine kurzweilige Geschichte, die mich gut unterhalten hat, aber nicht so packen konnte, wie ihre anderen Romane. Das Paradies ist halt eben auch nur ein Ort, der sich von Menschen versauen lässt.
4/5
Dienstag, 3. Juni 2025
Flop | The Book of Azrael von Amber v. Nicole
Ich hatte das Glück und durfte an der Lovelybooks Leserunde zu einem stark gehypten Titel teilnehmen, auf den ich total neugierig war. Der Klappentext klang mega gut und so versprach ich mir einiges von dieser Geschichte. Nun ja, bei mir schwappte der Hype definitiv nicht über.
Dianna ist die Stellvertreterin eines mächtigen Dämons. Für ihn soll sie ein altes Buch beschaffen, in dem das Geheimnis offenbart wird, wie man den Gott Samkiel töten kann. Ebendieser erwacht als Liam jenseits seiner Zeit in Diannas Welt und sie muss sich in seiner Gefangenschaft mit ihm arrangieren, um zu ihrem Ziel zu gelangen.
Dianna wurde einst von Kaden unsterblich gemacht. Sie ist eine Art Gestaltwandlerin, die sich von Blut ernährt. Unter anderem verwandelt sie sich in einen Wyvern, den ich immer für eine Erfindung von Rebecca Yarros (Fourth Wing) hielt. Das hat mich schon irritiert. Dianna hasst Kaden. Sie will nicht mehr für ihn arbeiten müssen, macht sich durch den Schutz ihrer sterblichen Schwester allerdings verdammt angreifbar. Dianna ist tough und hat gerne einen coolen Spruch auf Lager. An sich war sie als coole Protagonistin konzipiert, mir blieb sie allerdings viel zu oberflächlich. Wir erfahren kaum etwas zu ihrem Hintergrund und ihrer Geschichte, was bei einer so hochkomplexen Kreatur echt schade ist. Sie agiert, wie sie dies eben tut, aber wirklich viel erfahren wir über sie nicht. Sie war für mich nicht so greifbar, wie viele andere Protagonistinnen des Genres. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl emotional mit ihr verbunden zu sein beim Lesen.
Bei Liam war das genauso. Er ist ein Gott, der Welten und alles mit ihnen zerstören kann. Wie das geht? Keine Ahnung. Ist mir nach über 700 Seiten nicht wirklich klar geworden. Wird es oft erwähnt? Ständig. Liam muss sich mit der aktuellen Zivilisation (die aus Menschen und Monstern besteht) auseinander setzen. Das gelingt ihm für einen steinalten Typen ziemlich gut. Liam ist überkorrekt und muss sich erstmal mit Diannas Art arrangieren. Auch bei ihm hatte ich immer das Gefühl ihn nicht wirklich greifen zu können. Was ich cool fand, war seine Fähigkeit Materie zu beeinflussen. So kann er sich selbst Kleidung an den Körper schneidern oder Zerstörtes wieder zusammensetzen.
Positiv war für mich, dass die Autorin es schaffte, in bestimmten Szenen mein Kopfkino anzuwerfen. Gerade am Ende gibt es so einige schaurige Szene und das war gut gemacht. Tatsächlich fällt mir dies als einzigen wirklich positiven Aspekt der Geschichte ein.
Das Worldbuilding fand ich total oberflächlich. Die Welt mit all ihren Lebewesen wird uns als hochkomplex verkauft, allerdings wird gar nichts dazu erklärt. Selten fand ich eine Karte im Buch so unnötig wie hier. Am Anfang habe ich mich gefragt, ob sich die Autorin mit ihrer Welt an Crescent City von Sarah J. Maas anlehnen wollte. Doch dem geht total die Tiefe verloren. Dann erinnerte mich das Setting mit seinen Elementen all der Wesen an die Buchreihen von Kresley Cole und Larissa Ione, die bei LYX vor 10-15 Jahren erschienen sind. Beide waren allerdings viel besser ausgearbeitet, als dies hier.
Was meinen Lesefluss auch vehement störte, waren die ganzen fremden Worte, die nicht übersetzt oder erklärt wurden und einfach immer wieder auftauchten. Dabei war mein Lesefluss bei diesem Buch wirklich kaum vorhanden. Teilweise las ich nicht mal 10 Seiten, weil es mich einfach überhaupt nicht packen konnte. Parallel las ich ein anderes Buch zu ende und brachte so 5 Wochen mit dieser Geschichte zu, was total frustrierend war. Das Buch hat über 700 Seiten, auserzählt wäre das Ganze allerdings locker auf 450. Die Handlung stagniert so oft, oder wiederholt sie sich immer wieder. Dianna vertraut Leuten, die sie für Freunde hielt und wird dann verraten. Das passiert jedes Mal. Überraschungen? Fehlanzeige!
Das Buch wird mit „spicy“ und „slow burn“ beworben. So langsam und so wenig brannte es wirklich selten in einem Buch des Romantasy-Genres, bei dem aktuell mehr ist mehr zu gelten scheint. Manche mögen das nun positiv empfinden. Ich konnte die Chemie zwischen Liam und Dianna tendenziell mit der Lupe suchen. Beide lebten schon ewig, konnten sich bisher aber noch nie an jemanden binden, sind aber bereit sich für den anderen zu opfern und plötzlich ist es Liebe und ich fragte mich nur, wann das passiert war.
Der Namensgeber des Buches „the book of Azrael“ erscheint im Verhältnis zu den 700 Seiten als bloße Randnotiz. Das Artefakt ist spielt nur am Ende eine kleine nichtige Rolle, sodass die im Klappentext angekündigte Suche kaum stattfand.
Ich verstehe den Hype um „The Book of Azrael“ von Amber v. Nicole einfach nicht. Das ganze Leseerlebnis war zutiefst frustrierend für mich. Ich hätte es einfach abbrechen sollen, um mich nicht durch 700 Seiten zu quälen, auf denen einfach kaum etwas spannendes passierte.
2/5
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