Montag, 6. November 2017

Anthologie | In Hexenwäldern und Feentürmen hrsg. von Christian Handel



Wie schon zur ersten Anthologie aus dem letzten Jahr durfte ich auch für die zweite Kurzgeschichtensammlung aus dem Drachenmondverlag bei einer Leserunde auf Lovelybooks teilnehmen.



Über 500 Seiten fasst das etwas andere Märchenbuch und beherbergt 19 Kurzgeschichten. Die Liste der vertretenen Autorinnen las sich ausgesprochen gut und ich war gespannt, welche Schätze ich in der Sammlung entdecken würde.

Auch wie beim letzten Mal werde ich nicht jede einzelne Kurzgeschichte auseinander nehmen und bewerten. Das würde einfach den Rahmen sprengen.
Gerne verrate ich aber meine Favoriten. Die Geschichte von Herausgeber Christian Handel selbst über das Bauen von Zauberspiegeln fand ich grandios. Das Setting im Italien der Renaissance war klasse und die ganze Thematik einfach einzigartig. Die Wendung zum Ende war schockierend und überraschend.
Ähnlich unvorhersehbar war auch die Rapunzel-Adaption von Lena Falkenhagen. Mir gefiel  der jugendfreie Aspekt der Geschichte. Nun werde ich den Disneyfilm mit ganz anderen Augen sehen…
Die Neuerzählung von Rumpelstilzchen aus der Feder von Patricia Briggs hat es mir auch angetan.
Begeistern konnte mich auch die düstere Geschichte von Julia Adrian über die Geburt einer ihrer Figuren aus dem Feenuniversum. Was mich daran erinnert, dass ich endlich mal mit ihrer 13.Fee-Trilogie beginnen sollte.
Ich fand es auch klasse mal wieder etwas von Bettina Belitz zu lesen, die ihre ganz eigene ätherische Märchenwelt erschuf.
Ein richtiges Highlight war auch der Abschluss von Maggie Stiefvater, die auf wenigen Seiten eine witzige Anekdote zur Wahl einer Prinzessin schrieb.

Mit vielen Geschichten tat ich mich etwas schwer und las sie nicht bis zum Ende, wenn ich nach den ersten Seiten einfach nicht in die Welt eintauchen konnte. Die meisten Adaptionen erstreckten sich über eine Menge Seiten, ich hätte mir mehr kürzere und knackigere Geschichte gewünscht, die die Anthologie hätten auflockern können. Mir gefiel es nicht so gut, wenn sich eine Geschichte, wie eine Episode aus einem Roman las oder gar der Zusammenfassung eines Buchs ähnelte. Das ist einfach nicht meine persönliche Erwartungshaltung an eine Märchenanthologie.

So hielt sich die Waage aus großartigen Geschichten und denen, die mich einfach nicht begeistern konnten und die Lektüre mühsam machten.

„In Hexenwäldern und Feentürmen“ ist dennoch ein großartiges Buchprojekt, in dem viel Liebe und Begeisterung für Märchengut liegt. Die Zusammenstellung der AutorInnen ist toll gewählt. Dass mir nicht alle Geschichten gefallen wollten, ist echt schade, dennoch gehe ich mit ein paar Schätzen aus der Lektüre hervor.

3/5

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachte!

Durch das Kommentieren eines Beitrags werden automatisch über Blogger (Google) personenbezogene Daten wie Name, Email und IP-Adresse erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.

Beim Senden eines Kommentars werden diese Daten gespeichert. Mit dem Abschicken des Kommentars erkärst Du Dich damit einverstanden. Weitere Informationen findest Du in der DATENSCHUTZERKLÄRUNG.