Dieses Hörbuch hatte ich mir vor
ein paar Jahren im Sommerurlaub auf Rügen im ansässigen Bücheroutlet für 2,99
Euro gekauft. Seitdem verstaubte es in meinem Schrank. Da ich aktuell die
Gelegenheit habe Hörbücher zu hören, befreite ich es von seiner Staubschicht
und fing an zu lauschen.
Summers neuer Job als
Highschoollehrerin könnte nicht stressiger beginnen. Ihre Klasse pubertierender
Teenies ist ein Albtraum und der erste Ausflug in eine Kunstgalerie endet in
einer kleinen Katastrophe. Dabei ist Summer doch nur zurück in die Stadt
gekommen, um Ken für sich zu gewinnen. Allerdings rechnete Summer dabei nicht mit
der Aufmerksamkeit eines verführerischen Vampirs.
Ich habe vor einigen Jahren den
ersten Teil der House of Night Reihe der Autorin gelesen und war nicht
unbedingt beeindruckt. Ich wollte einem ihrer Romane für ein erwachseneres
Publikum allerdings noch mal eine Chance geben und da kam mir das Hörbuch,
welches von Marie Bierstedt eingelesen wurde sehr gelegen.
Diese macht einen soliden Job.
Sie dürfte die deutsche Synchronstimme von Anna Farris und René Zellweger sein,
wobei sie in dieser Produktion eher wie die Sitcom-Anna klingt.
Ihre Stimme war sehr angenehm zu
lauschen. Etwas negativ aufgefallen, war mir, dass sie es nicht souverän
schaffte den unterschiedlichen Charakteren eine glaubwürdige Stimme zu
verleihen. Die männlichen Charaktere klangen teilweise unfreiwillig komisch.
Dafür konnte sie mir aber
Protagonistin Summer sympathisch verkaufen.
Mit knapp 3Stunden ist das
Hörbuch recht schnell ausgehört, es ist sogar die ungekürzte Fassung.
Handlungstechnisch passiert in „Geküsst“ leider nicht so viel, das Buch
erstreckt sich nicht mal über eine Woche.
Gut, dass im Klappentext ein
Vampir erwähnt wurde, sonst wäre ich noch verwirrter gewesen, als die
Erzählerin auf einmal Nymphen und Feen oder Werwölfen, die an der Bar saßen,
erwähnte. Die Geschichte liest sich eigentlich wie ein ganz normaler
Contemporary Roman, warum die Autorin unbedingt Fantasyelemente hineinbringen
musste, erschloss sich mir nicht. Die Wesen waren einfach in der Welt
vorhanden, aber sie gibt uns keine Hintergrundinformationen dazu.
Mich störten in dem Zusammenhang
auch die ewigen Ausbrüche von „Oh Göttin“. Die Sprache ist stellenweise recht
plump und einfach gehalten, aber das kannte ich auch schon von „House of
Night“. Bei der erotischen Szene fühlte ich mich dann auch ein wenig peinlich
berührt. P.C. Cast wird nicht meine Lieblingsautorin werden.
Dafür konnte sie mich einfach
nicht mit der Umsetzung von „Geküsst“ überzeugen. Das Buch hat ein paar gute
Ideen, aber in der Umsetzung war mir das einfach zu wenig.
Was ich „Geküsst“ zu gute halten
muss, ist dass ich es als Hörbuch nebenbei konsumieren konnte. Wäre mir dafür
Lesezeit draufgegangen, hätte ich mich geärgert und das Buch allein schlechter
bewertet, als ich das Hörbuch nun bewerten werde.
„Geküsst“ von P.C. Cast, gelesen
von Marie Bierstedt ist sehr seichte Unterhaltung, die sich nebenbei sehr
schnell hören ließ. Für hartgesottene Fans der Autorin ist die Fantasylovestory
sicher ein Muss. Ich könnte gut darauf verzichten.
3/5
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