Dienstag, 22. Januar 2019

Mehr erwartet | Das Zeitenmedaillon. Die Auserwählte von Tanja Neise

Im Dezember hatte ich das riesige Glück ein Buchpaket bei Lovelybooks zu gewinnen. Als allererstes wollte ich dieses Schätzchen lesen, denn bekanntlich liebe ich Zeitreisen und versprach mir sehr viel.


Für Isabelle stehen gerade so richtig schlechte Zeiten bevor. Ihr Verlobter hat sich von ihr getrennt und zwar ausgerechnet für Isabelles beste Freundin. Mit einem gutbezahlten Job will es gerade auch nicht so klappen und dann ist sie auch noch ihre Wohnung los. Isabelle ist am verzweifeln, als sie eines morgens mit einem mysteriösen Medaillon um dem Hals im Trier des Jahres 1805 erwacht.
Nur blöd, dass allein reisende, unverheiratete Frauen zu dieser Zeit keinen leichten Stand hatten. Also muss schleunigst ein Mann her...

Ich bin für Zeitreisegeschichten ja absolut zu begeistern! Dieses Buch kannte ich noch nicht und freute mich darauf ins 19. Jahrhundert einzutauchen. Doch bevor dies passiert, sind wir mit unserer Protagonistin noch ein wenig in der Gegenwart unterwegs und erfahren von ihrer fürchterlichen Situation. Isabelle tat mir wirklich leid, denn alles hat sich gegen sie verschworen. Fast schon erlösend, wird sie aus ihrer Zeit gerissen und landet im Trier vor über 200 Jahren. Dieses war zu der Zeit französisch besetzt.

Das Setting fand ich ganz interessant, da es einfach mal etwas anderes war. Auch die deutsche Geschichte war spannend zu dieser Zeit. Tanja Neise hat hier eine gute Recherche betrieben und ich fand ihre Schilderungen doch recht authentisch.

Nach den Verwirrungen um ihre Zeitreise muss Isabelle auch noch feststellen, dass sie als alleinstehende Frau anno 1805 keine Rechte hat und als Freiwild für die französischen Soldaten herhalten muss, wenn sie nicht schleunigst heiratet. Unerwartete Hilfe naht schnell und so soll sie einen der Soldaten heiraten.

Henri hat allerdings die Nase voll von Frauen und dies zeigt er Isabelle auch. Zwischen beiden herrscht hauptsächlich schlechte Stimmung und wenig Romantik, was ich sehr schade fand. Dieser Konflikt dominiert die Handlung und lässt die Zeitreisethematik in den Hintergrund wandern, was für mich sehr tragisch war. Dabei ist das doch so viel spannender als jedes Beziehungsdrama.
Ich konnte einfach nicht mit Henri und Isabelle mitfühlen und verpasste den Moment, als zwischen beiden doch noch positive Gefühle auftraten. Das war für mich leider nicht glaubhaft erzählt und machte für mich einiges zunichte.

Die letzten Seiten konnten mich ein wenig versöhnlicher stimmen. Tanja Neise spielt hier mehr mit der Zeitreisethematik, was ich mir schon viel früher gewünscht hätte. Das letzte Kapitel hat mir wirklich gut gefallen. Doch leider war es zu spät, um den Gesamteindruck des Buches noch zu verbessern.

"Das Zeitenmedaillon" ist daher vor allem ein Beziehungsdrama im historischen Gewand, welches mich emotional leider nicht packen konnte. Die Reize von Zeitreisegeschichten blieben größtenteils auf der Strecke.

3/5


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