Der LYX Verlag brachte einen ziemlich untypischen Titel
heraus, der mich allerdings sehr neugierig machte und kurz nach seinem
Erscheinen bei mir einziehen durfte.
Gael ist vernarrt in seine Freundin bis zu dem Zeitpunkt,
als sie ihn mit seinem besten Freund betrog. Desillusioniert sieht Gael nur
eine Möglichkeit wieder an die Liebe glauben zu können, nämlich direkt wieder
in das nächste Abenteuer zu steigen.
Der Klappentext, ist ein Auszug des Buches und fixte mich
direkt für die Geschichte an. Denn darin wird deutlich, dass der Erzähler des
Buches die Liebe selbst ist. Dieser Stil war wahnsinnig ungewöhnlich und
interessant gewählt. Die Liebe gibt sarkastische Kommentare zu Gaels
Liebesleben und versucht dieses mit „Zufällen“ zu beeinflussen.
Dieser Aspekt hat mir am Buch sehr gut gefallen. Außerdem
fand ich es toll, dass die Geschichte in knappe Kapitel untergliedert ist,
deren Perspektive wechseln können. Das machte das Buch sehr kurzweilig.
Das waren für mich die positiven Aspekte von „The Romantics“.
Ich hatte von Anfang an Probleme mich mit Gael zu identifizieren. Der
Highschool Schüler ist 17 und knabbert an der Trennung seiner Eltern und dem
Verrat seiner beiden besten Freunde. Wie nicht anders zu erwarten, schwanken da
seine Launen auch beträchtlich. Wir erleben mit, wie er sich kurz nach seiner
Trennung auf eine „Lückenbüßerin“ einlässt, aber zeitgleich wird klar, dass ein
anderes Mädchen die Richtige für ihn wäre.
Leider wird Gael dies erst sehr spät klar, ohne dass wir
seine Gefühle unbedingt nachvollziehen könnten. Der 17-Jährige ist einfach
wahnsinnig sprunghaft und konnte mir seine Gefühle nicht durch die Buchseiten
hinaus transportieren. Das fand ich sehr schade, denn Potenzial dazu hätte die
Geschichte gehabt. Ich glaube, der außergewöhnliche Erzählstil verhinderte,
dass wir näher in Gaels Welt hineintauchen konnten. So blieben aber alle
Charaktere recht blass, was mein Lesevergnügen schmälerte.
Auch die Handlung konnte mich nicht unbedingt begeistern.
Wir erleben eben eine Episode aus Gaels Leben mit, ohne dass diese von
spannenden Höhepunkten geprägt wäre. Das große Finale wird durch eine
willkürliche Idee des Protagonisten eingeleitet. Das konnte mich einfach nicht
überzeugen.
Ich hatte mir mehr versprochen von Leah Konens „The Romantics
– oder wie Gael das mit der Liebe lernte“. Das Potenzial war da, denn die
Geschichte ist toll erzählt, doch kam das tatsächliche Liebesgefühl dabei viel
zu kurz.
3/5
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