Mittwoch, 27. Dezember 2017

Langatmig | Nalia. Tochter der Elemente - der Jadedolch von Heather Demetrios

Der Beginn einer neuen Reihe aus dem dtv-Verlag war vor ein paar Wochen sehr präsent auf einigen Plattformen. Die Geschichte wie aus 1000 und einer Nacht klang sehr vielversprechend und so freute ich mich sehr, dass ich "Nalia" bei einem Gewinnspiel des Verlags erhielt.


Nalia ist als Dschinn ihrem Meister Malek ausgeliefert. Zwei Wünsche hat sie ihm schon gewehrt, doch der letzte Wunsch will ihm nicht über die Lippen kommen, dabei will Nalia nichts anderes als ihre Freiheit, um ihren Bruder aus dem Land der Dschinn aus der Sklaverei zu befreien. Da trifft sie den Anführer der Aufständischen Raif, der ihr helfen könnte, nur hegt Raif eine Abneigung gegen Nalias Volk.

Vorn im Buch ist eine Karte zum Land der Dschin abgedruckt, die allerdings für den Verlauf der Geschichte nicht wichtig wird. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Begriffserklärungen zu Beginn der Geschichte gestellt hätte, dann wäre mir dies nicht viel zu spät aufgefallen.

Ich muss gestehen, dass ich mich sehr schwer damit tat, in die Handlung bzw. den Weltenentwurf von Heather Demetrios zurecht zu finden. Sie erklärt leider sehr wenig zu den Dschinn, ihren Gruppen und dem Land aus dem sie stammen. Dafür lässt sie sehr viele exotisch (und sperrig) klingende Begriffe einfließen, die einfach den Lesefluss störten. Das ist so schade, denn Nalia hat viel Potenzial.

Mir gefiel die Protagonistin wirklich gut. Mich kümmerte ihr Schicksal. Sie ist seit 3 Jahren die Dschinn vom mysteriösen Malek und dieser beginnt Gefühle für Nalia aufzubauen. Doch diese plant nur ihre Flucht und muss Malek dabei ihre "Flasche" aka "Wunderlampe" abnehmen. Mir gefiel der Handlungsstrang mit Malek. Ich finde seine Figur sehr spannend.
Hinter Nalia steckt auch noch mehr. Sie ist die Thronerbin des Dschinnlands, doch wirklich eine Rolle spielte dies im Buch nicht. Nalia ergibt sich zwar sehr oft in Rückblenden, doch diese störten mich massiv, sie hielten die Handlung auf und ich überblätterte sie am Ende nur noch.

Leider gibt es im Buch ein Liebesdreieck. Das muss nicht immer schlimm sein, doch wenn es sich so gestaltet, wie hier, ist es das schon. Raif taucht auf der Bildfläche auf, beide sehen sich im Laufe der Handlung kaum, dennoch geht es wahnsinnig schnell zwischen ihnen, dass ich ihre Gefühle füreinander überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Eine andere Auflösung des Dreiecks hätte ich viel spannender gefunden.

Die Geschichte hatte einen Bösewicht, der mir Gänsehaut bereitete. Das hat die Autorin wirklich gut hinbekommen. Der Hauptteil der Geschichte dreht sich auch um ihn, bis es zum Showdown kommt. Danach wird es nach ein paar Handlungstiefs etwas spannender. Das Buch endet offen, sodass man wirklich den nächsten Teil lesen müsste. Ich werde wohl darauf verzichten.

"Nalia. Tochter der Elemente - der Jadedolch" besitzt eine tolle Idee, deren Umsetzung Heather Demetrios für mich nicht zufriedenstellend geschafft hat. Mich konnten weder die Lovestory noch die Handlung so wirklich überzeugen, dafür gab es zu viele langatmige Passagen, die meinen Lesefluss ganz schön einschränkten. Ich habe mich viel länger mit den 470 Seiten aufgehalten, als ich jemals gedacht hätte.

3/5


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