Sonntag, 2. September 2018

Lichtlos | Ins Dunkel von Jane Harper

Thriller zählen bekanntlich nicht zu meinen bevorzugten Büchern, wenn ich mal zu einem greife, dann muss mich der Klappentext einfach umhauen. Das ist hier passiert. Doch wie auch bereits zu "Woman in Cabin 10" sollte mein Besuch im blutigen Genre eher nicht belohnt werden...

Dafür leistet mir dieser unglaubliche leckere Schokoriegel beim Rezensieren Gesellschaft.
Was als Teambuildingmaßnahme begann, endet in einem Horrorfilm. Alice macht sich mit ihren 4 Kolleginnen auf einen Wandertrip in die Wildnis des australischen Dschungels. Als Tage später vier verstörte und verletzte Frauen wieder auftauchen und Alice vermisst wird, beginnt eine groß angelegte Suche. Das brisante an der Sache, Alice war auch noch Informantin der Polizei im Steuermissbrauchsfall ihrer Firma.

"Ins Dunkel" ist Jane Harpers zweiter Thriller, in dem ihr Ermittlerduo Carmen und Falk unterwegs sind. Ich kannte den ersten Teil nicht, doch das war kein Abbruch für die Geschichte. Tatsächlich neben die beiden recht wenig Raum in der Geschichte ein. Für mich tatsächlich zu wenig, denn ich hätte die Ermittler gerne genauer kennengelernt, so blieben die Charakter doch recht blass und hinterließen keinen bleibenden Eindruck bei mir.

Der Thriller wird in zwei parallelen Strängen erzählt. Zum einen begleiten wir die Suchaktion und die Ermittlungen und zum anderen erleben wir nach und nach mit, was während des Teambuildingausflugs geschah. Das war eigentlich ziemlich gut umgesetzt. Der Schreibstil der Autorin war angenehm zu verfolgen. Was ich ihr hoch anrechne, war wie unheimlich sie die Atmosphäre ihres Buches gestaltete. Die Handlung spielt hauptsächlich in den dunklen Wäldern Australiens, wo überall etwas lauert und die Stimmung der Frauen immer schlechter wird. Das war wirklich grandios beschrieben und ich spürte während des Lesens ein beklemmendes Gefühl.

Leider schaffte es Jane Harper nicht so gut Spannung aufzubauen. Bis auf die letzten 50 Seiten werden hauptsächlich Begebenheiten erzählt, die wir von Anfang an wussten. So kann wirklich keine Spannung aufkommen. Der Thriller ist psychologisch und nicht actionreich ausgelegt. Das sagt mir eigentlich auch zu, nur irgendwie hatte ich mehr erwartet. Ich wollte, dass die Geschichte mich umhaut und gefangen nimmt, leider tat sie dies nicht und ich war froh, als ich sie ausgelesen hatte.

Jane Harpers "Ins Dunkel" besticht durch seine Atmosphäre und enttäuscht wegen seiner mangelnden Spannung. Empfehlenswert für all jene, die auf einen Betriebsausflug gehen und sich auf den Worst Case vorbereiten wollen.

3/5

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