Freitag, 7. Juni 2019

Protagonisteninterview | Starr Carter im Gespräch zu "The hate u give"

Vor ein paar Tagen las ich "The hate u give" von Angie Thomas. Heute habe ich die Protagonistin des Jugendbuchs Starr Carter auf meinem Blog zu Gast, damit sie mit mir über die Geschehnisse in "The hate u give" sprechen kann.


Herzlich Willkommen bei Lavendelknowsbest, Starr. Es ist mir eine Ehre heute mit dir ins Gespräch zu kommen. Ich sehe dein Markenzeichen, die weißen Jordans sind auf Hochglanz poliert.



Starr: "Danke, ich bin auch ganz begeistert, die deutsche Buchblogszene auf meiner Reise ein bisschen genauer kennenzulernen.
Die Classic Jordans müssen immer glänzen, es gibt nichts schlimmeres als eine gelbe Sohle, die eigentlich weiß sein sollte."

Hast du ein Spezialrezept dagegen?

Starr: "Zahnpasta! Es geht nichts über Zahnpasta und kräftiges Schrubben. Probier es mal aus!"

Das werde ich ganz bestimmt tun! Doch bevor wir weiter Haushaltstipps austauschen, lass uns lieber über das Sprechen, was in "The hate u give" geschah.

Starr: "Du meinst Khalils Ermordung durch einen weißen Polizisten und all der Hass, der daraufhin losbrach?"

Genau. Dein Verlust tut mir sehr leid, wie geht es dir damit mittlerweile?

Starr: "Khalils Tod ist nun zwei Jahre her. Es ist viel passiert in dieser Zeit, doch vergessen werde ich all dies wohl nie. Nun liegt es an mir, dafür zu Sorgen, dass Khalils Tod nicht umsonst war, dass er und all die anderen schwarzen Kids, die auf den Straßen sterben nicht vergessen werden. Khalil mag falsche Entscheidungen in seinem Leben getroffen haben, doch er tat dies, um seine Familie zu versorgen. Er tat dies um sie zu beschützen. Ich will nicht entschuldigen, dass er mit Drogen dealte, doch ich werde auch nicht über ihn urteilen, dies steht niemandem zu, der nicht weiß wie es ist, wenn man kein Geld für Essen hat und ein Gangmitglied bei dir anklopft und dir einen Weg aus der Armut weißt.
Ich weiß nicht, ob ich nicht auch wie Khalil gehandelt hätte. Menschen bilden sich viel zu oft eine Meinung über andere, ohne deren Geschichte zu kennen und sie zu verstehen.
Der Tod meines Freundes hat mir vor allem gezeigt, dass ich für mich und meine Rechte einstehen muss, wenn ich etwas erreichen will."

Dabei hast du nicht immer so darüber gedacht. Ist das richtig?

Starr: "Das stimmt leider. Als all das geschah, hatte ich Angst vor den Reaktionen der Leute. Ich war die einzige Zeugin der Ermordung und gerade deswegen war ich wie gelähmt. Ich hatte Angst vor der Polizei auszusagen. Ich hatte Angst vor dem, was ich damit lostreten würde. Ich hatte Angst vor der Aufmerksamkeit."

Wie kam es, dass du doch für Khalil anfingst zu kämpfen?

Starr: "Meine Familie steht für mich an erster Stelle. Klar nervt mein kleiner Bruder und irgendwie ist alles ein wenig verkorkst, doch ich liebe sie. Als die Polizisten in Garden Hights meinen Vater auf offener Straße auf den Boden drückten und abtasteten, ohne ersichtlichen Grund, hatte ich Angst, dass sich Khalils Geschichte vor meinen Augen wiederholen würde. All das passiert täglich! Wir werden auf den Straßen von der Polizei angehalten und skeptisch beäugt, nur weil wir eine andere Hautfarbe haben als die. Ich habe es so satt. Ich will etwas verändern und gegen diese Ungerechtigkeit ankämpfen, doch ich will dabei immer ich selbst bleiben, einfach nur Starr."

Starr, ich wünsche dir ganz viel Erfolg dabei. Eine Frage noch zum Abschluss: Deine Geschichte wurde mittlerweile verfilmt. Was sagst du zu Amandla Stenberg, die dich spielt?

Starr: "Schau mich an! Amandla ist eine heiße Sis, ich denke sie haben es gut getroffen." *lacht*


Im Rahmen der Bloggeraktion "#bleibdu Versteck dich nicht", mit der sich BloggerInnen gegen Mobbing und Ausgrenzung stark machen, entstand dieser Beitrag. Mehr Informationen zur Aktion findest du auf der #bleibdu - Website.



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