Herzlich Willkommen bei Lavendelknowsbest, Griffin! Ich hoffe, du hattest eine gute Reise und konntest schon ein paar Eindrücke von Deutschland sammeln.
Griffin: "Danke, dass ich hier sein darf. Von Deutschland habe ich bisher leider noch nicht so viel mitbekommen außer ein paar wütende Blicke an der Flughafengepäckausgabe."
Oh, was ist denn passiert?
Griffin: "Nun ich bin zusammen mit meinen Freunden Wade und Jackson hier. Wir haben uns beim Warten auf unsere Koffer über die letzte Staffel Game of Thrones ausgelassen und dabei die umstehenden Leute gespoilert. Es war ein Versehen, ich wollte eigentlich gar nicht verraten, dass der Nightking...!"
Stop! Ich will auch nichts zu den letzten Folgen hören!
Griffin: "Ist gut, ich schweige wie Ned Stark nach Staffel eins. Theo hätte die letzte Staffel nicht gemocht. Er wäre erzürnt gewesen und hätte sich ein eigenes Ende erdacht. Ich vermisse die Fandomgespräche mit ihm und die Paralleluniversen, die wir uns gemeinsam erdacht haben. Die Fortsetzung der Zombiepiratenapokalypse liegt seit über zweieinhalb Jahren auf Eis."
Damals starb deine erste große Liebe Theo. Wie bist du mit seinem Tod umgegangen?
Griffin: "Rückblickend betrachtet wohl nicht besonders gut. Wir hatten uns getrennt, als er fürs Studium von New York nach Kalifornien zog. Für mich war dies immer nur eine Trennung auf Zeit. Es stand nie außer Frage, dass wir wieder zusammenkommen würden. Tja, doch dann hatte er auf einmal Jackson im Schlepptau gehabt. Für mich brach eine Welt zusammen. Als er im Meer ertrank und ich nie so richtig Abschied nehmen konnte, suchte ich andere Weg, um seinen Verlust zu verarbeiten. Ich redete lang mit ihm in meinen Gedanken. Mein Psychologin fand das nicht sehr gesund. Mir half es eine Zeit lang. Tatsächlich half mir auch Jackson, was ich niemals erwartet hatte. Doch wir haben schließlich beide Theo verloren und das hat uns zusammengeschweißt. Auch meine Eltern waren mir eine große Stütze, als ich den Mut fand, mich ihnen anzuvertrauen."
Wie sind deine Eltern eigentlich mit deinem Outing umgegangen?
Griffin: "Überraschend locker. Auch Theos Eltern haben sich damals für uns gefreut. Ihnen war es vor allem wichtig, dass ihre Kinder einen Partner gefunden hatten, der sie glücklich macht. Ich bin für die Akzeptanz unserer Eltern wahnsinnig dankbar. Ich weiß, dass nicht jeder so ein großes Glück hat wie ich. Auch wenn ich auf die Episode in der Drogerie hätte verzichten können."
Ich ahne, worauf du anspielst...
Griffin: "Theo, Wade und ich waren im Drugstore und wollten uns spontan unsere allerersten Kondome kaufen. Theo und ich hatten es noch nicht miteinander getan. Wir wollten aber vorbereitet sein, als mein Vater mit einem verdammten Müsli an der Kasse auftauchte. Natürllich begriff er sofort, was Sache war. Ich wollte im Erdboden versinken, während Wade sich gar nicht mehr einkriegte. Mittlerweile kann auch ich ein wenig darüber lachen, außer mein Vater packt die Geschichte an Thanksgiving aus."
Es freut mich zu hören, dass du scheinbar wieder glücklich in deinem Leben bist. Hängt das auch mit einer neuen Liebe zusammen?
Griffin: "Dazu verrate ich nichts, ihr hier in Deutschland sollt schließlich auch Adams Buch lesen, er hat meine Geschichte ziemlich gut niedergeschrieben, wie ich finde. Was ich dir aber mit auf den Weg geben kann, ist, dass ich damals niemals gedacht hätte, wie positiv mein Leben nach Theos Tod weitergehen würde. Meine Welt ist zwar auseinander gebrochen, doch habe ich dank meiner Familie und Freund gelernt, mir aus den Scherben etwas neues aufzubauen. Dafür bin ich sehr dankbar."
Im Rahmen der Bloggeraktion "#bleibdu Versteck dich nicht", mit der sich BloggerInnen gegen Mobbing und Ausgrenzung stark machen, entstand dieser Beitrag. Mehr Informationen zur Aktion findest du auf der #bleibdu - Website.
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