Samstag, 1. Juni 2019

Buchtipp | Fast schon bühnenreif von Lisa Rosinsky

Auf Lovelybooks habe ich eine Neuerscheinung aus dem Magellan-Verlag entdeckt und gleich auch noch das Glück gehabt, an der Leserunde dazu teilnehmen zu dürfen.


Cadie war immer Daddys Liebling bis sie erfuhr, dass ihr Vater eine weitere Tochter hat. Elisabeth ist gerade mal ein halbes Jahr älter als Cadie, für die nun eine Welt zusammenzubrechen scheint. Elisabeth zieht bei ihnen ein und übernimmt peu à peu Cadies Leben: Ihr Zimmer, ihren Vater und ihren Schwarm. Cadies einzige Zuflucht ist die Theatergruppe.

Ich liebe die Aufmachung des Buches. Es ist wunderbar farbenfroh und detailverliebt. Die Geschichte ist wirklich ein Hingucker. Daher hoffte ich auch, dass der Inhalt für mich auch zu einem Highlight werden würde.

Die Voraussetzungen dazu hat es auf jeden Fall gehabt. Die Geschichte lebt von der kuriosen Idee hinter Cadies Familie. Die Eltern lebten einst in einer Kommune, wo es eben auch zur unehelichen und ungewollten Zeugung von Cadies Halbschwester kam. Die Hippie-Eltern wurden langsam erwachsen und spießiger. Zumindest Cadies Mutter, die nun Schulleiterin ist. Cadies Vater ist nach wie vor ein ziemlicher kurioser Buchhändler. Elisabeths Auftauchen bringt einige Probleme im Familienleben zu Tage. Diese ist streng katholisch, womit niemand etwas anzufangen weiß.

Die Situation ist für niemanden einfach, ich hätte mir gewünscht, dass Elisabeths Rolle mehr Tiefe bekommen würde. Dass sie mit Cadie sich einfach noch mehr auseinandersetzen muss. Doch das blieb eigentlich aus.

Cadies Engagement in der Theater-AG nimmt viel Raum ein. Ich fand diese Thematik schon spannend, da es einfach mal etwas anderes war.

Dagegen gar nicht überzeugen konnte mich der Liebesaspekt des Jugendbuches. Wirklich vorhanden war dieser nämlich nicht. Cadie findet einen Jungen süß, der für die Geschichte allerdings keine Rolle spielt. Dann fragt sie einen anderen, ob er mit ihr zum Herbstball gehen wird, da sie angeblich schon ewig von ihm schwärmt. Merken tun wir davon nichts. Dann verbringt sie sehr viel Zeit mit der männlichen Hauptrolle ihres Theaterstücks. Cadie war so sprunghaft, was das anbelangte, dass bei mir gar kein Gefühl ankam. Ich bin eher nicht mehr mitgekommen, wer denn nun tatsächlich für Cadie einmal wichtig werden könnte. Das war leider nicht sonderlich gut von der Autorin gemacht.

Überhaupt startete das Buch gut, verlor sich im Laufe der Handlung aber immer mehr in  Belanglosigkeiten, was ich sehr schade fand. Die Handlung plätscherte nachher nur so vor sich hin. Ich hatte da einfach mehr erwartet.

Dennoch liebe ich die Aufmachung von "Fast schon bühnenreif" auch die Idee ist wirklich gut, nur bei der Umsetzung hat die Autorin nicht alles richtig gemacht.

3,5/5

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