Samstag, 14. Dezember 2019

Buchtipp | Das Schicksal weiß schon, was es tut von Brigid Kemmerer

Das neue Jugendbuch der Autorin stand schon ein Weilchen auf meiner Wunschliste. Als ich die Leserunde dazu bei Lovelybooks entdeckte, mich bewarb und abgelehnt wurde, war ich natürlich ziemlich traurig. Ein paar Tage später kam vom Dragonfly Verlag (Harper Collins) die Nachricht, dass es einen Fehler beim Auslosen gab und ich doch an der Leserunde teilnehmen durfte. Ich glaube, bei diesem Buch war wirklich das Schicksal im Spiel!


Maegan hat ziemlichen Mist gebaut, als sie beim Schummeln während des Collegeeinstufungstest erwischt wurde. Wegen ihr wurden die Ergebnisse von 100 Schülern gestrichen. Die 17-Jährige hat an ihrer Highschool nach diesem Vorfall kein hohes Ansehen mehr. Auch Robs Fall war tief. Vom gefeierten Sportstar zum Geächteten. Ausgerechnet die beiden müssen für ein Schulprojekt zusammenarbeiten.

Der Klappentext klingt eigentlich wenig spektakulär. Allerdings wusste ich bereits, dass Brigid Kemmerer unglaublich tiefgründig und gefühlvolle Jugendbücher schreiben kann. Daher war es ein Muss für mich.

Wir wissen von Anfang an, was Maegan tat. Das Geheimnis um Robs Fall wird nach und nach enthüllt. Hier hat sich die Autorin einen wirklich schlimmen Handlungsstrang überlegt. Dabei erzählte sie das ganze auch noch sehr authentisch. Während ich die Szenen rund um Robs Familiensituation las, hatte ich ein beklemmendes Gefühl. Das war wirklich tragisch und aussichtslos niederschmetternd. Dass unser Protagonist trotz allem, nicht komplett durchdreht, ist beachtlich. Sein Verhalten fand ich zu jeder Zeit nachvollziehbar. Cool fand ich, dass Rob ein richtiger Bücherwurm ist und das in der Geschichte so zelebriert wird.
Er und Maegan müssen sich nach und nach immer mehr aufeinander einlassen und das fand ich, war ein schöner Kontrast. 

Maegan war eine sympathische Protagonistin, die für ihre Schummelei einen nachvollziehbaren Grund hatte. Gleichzeitig fand ich auch den Handlungsstrang um ihre Schwester super interessant. Ihre Geschichte würde ein ganz eigenes New Adult Drama aufmachen.

Eigentlich lief bei diesem Buch alles Highlight-verdächtig. Es war fesselnd geschrieben, die Figuren (selbst die Nebencharaktere) waren vielschichtig, es war emotional aufwühlend. Doch am Ende kann es von mir nicht die volle Wertung bekommen. Denn das Ende ist hier tatsächlich das große Stichwort. Es kam nämlich ohne Höhepunkt aus. Eigentlich wurde die Geschichte sang- und klanglos auserzählt, was ich für das Buch total unwürdig fand. Die Entwicklung zum Schluss war kein klassisches, rosarotes Happy End, doch dafür war sie realistisch. Schade nur, dass es einfach nur schnell niedergeschrieben wurde, sodass ich am Ende weder überrascht noch beeindruckt war.

"Das Schicksal weiß schon, was es tut" von Brigid Kemmerer ist ein Jugendbuch mit einer guten Message. Es ist tiefgründig und authentisch erzählt, doch leider fehlte mir am Ende das gewisse Etwas, um ein wahres Highlight zu sein.

4/5

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