Freitag, 27. Dezember 2019

Rezension | Mistletoe. Ein Boss zu Weihnachten von B.E. Pfeiffer

Tatsächlich habe ich es zum ersten Mal geschafft ein Buch zu lesen, dass ich aus der Buchbox Bücherbüchse zog. Die Titel sprechen mich zwar immer sofort an, doch meist fehlt mir einfach die Zeit dazu. Da ich über die Feiertage frei habe, war die Gelegenheit perfekt auch endlich mal ein Weihnachtsbuch zu lesen, welches in der Dezemberausgabe der Bücherbüchse steckte.


Leandra freut sich auf ihre Beförderung, die hat sie sich nun wirklich verdient. Am Tag der Verkündung wird ihr allerdings kein neuer Job angeboten, sondern ein neuer Chef vorgesetzt. Allister ist in ihren Augen nur ein unfähiger Schnösel. Als die beiden sich in einer Bar unterm Mistelzweig küssen, kommt Leandra ins Grübeln, soll sie Allister eine Chance geben, doch dafür müsste sie sich von ihrem Job endgültig verabschieden.

Das Cover des Buches ist ganz nett, es verspricht auf jeden Fall eine weihnachtliche Stimmung in Manhattan. Im Inneren gefiel mir die Ausgestaltung zu den Kapitelanfängen allerdings noch besser. Dies ist erst das zweite Buch, welches ich aus dem Sternensand Verlag gelesen habe. (Zwei weitere schlummern noch auf meinem SuB) Ich war daher ein wenig entsetzt, als ich sah, dass dieses einfach Taschenbuch tatsächlich fast 15 Euro kostete. Wäre es nicht in meiner Buchbox gewesen, ich hätte es mir nicht gekauft.

Doch dieser Umstand hängt auch eher mit dem Klappentext zusammen. Solche Geschichten lese ich eigentlich nicht mehr so gerne und auch auf Weihnachtsbücher kann ich eher verzichten. Dennoch wollte ich das Buch unbedingt jetzt lesen, weil es sonst wohl auf meinem SuB versauert wäre.

Doch nun ein wenig mehr dazu, wie ich den Inhalt fand.
Leandra ist eine absolute Karrierefrau, die für ihren Job lebt und nie unter 10 Stunden im Büro ist. Ihr Liebesleben leidet darunter und so behauptet sie von sich beziehungsunfähig zu sein. Leandras Gedanken kreisten größtenteils um ihre Arbeit und das fand ich sehr eintönig an ihr. Sie zeichnete sich kaum durch andere Eigenschaften aus.

Allister war zum Glück nicht ganz so eindimensional. Für ihn ist der Job nicht alles, warum verrate ich an dieser Stelle lieber nicht. Er war sofort angetan von seiner neuen Kollegin und weiß nicht, warum sie ihn so missbilligend ansieht. Allister stammt aus gutem Haus, in dass er allerdings nicht so gerne einen Fuß setzt. Außerdem ist Allister eine sehr liebevolle und sich kümmernde Figur. Das fand ich sehr schön an ihm.

Der berühmte erste Kuss unterm Mistelzweig war eigentlich kaum der Rede wert, bei beiden streiften sich nur kurz flüchtig die Lippen, aber das reichte schon um ihr Leben aus der Bahn zu werfen. Wenig glaubhaft! Auch in der weiteren Entwicklung ihrer Beziehung fehlte mir das Gefühl, was das Buch nur zum Mittelmaß für mich gehören ließ.

Mir spielte auch der Arbeitsalltag der beiden eine viel zu große Rolle. Einen Büroalltag habe ich selbst, da brauche ich ihn nicht auch noch total ausführlich in einem Roman beschrieben bekommen. Das nahm in der Handlung einen viel zu großen Teil ein und dieser war einfach langweilig!
Eigentlich ist der Roman ein Weihnachtsbuch, doch ein Feiertagsgefühl wollte bei mir während des Lesens nicht aufkommen. Dafür tun die Figuren viel zu wenig, was zur Weihnachtstradition passen könnte. Sogar die Feiertage werden in der Erzählung übersprungen und die Geschichte endet an Silvester...

Die Autorin kommt aus Österreich. Während des Lesens bin ich über ein paar Redewendungen gestolpert, die hierzulande eher ungewöhnlich waren. So lässt Allister für Leandra eine Cola "ausrauchen", was wohl den Umstand bezeichnet, dass er die Kohlensäure entweichen lässt. Dabei wurde die "ausgerauchte Cola" so oft wiederholt, dass es ein wenig nervte. Ich wollte die ganze Zeit den Seiten entgegenrufen: "Das heißt abgestanden!" :D

B.E. Pfeiffers "Mistletoe. Ein Boss zu Weihnachten" hätte ein netter Weihnachtsroman werden können, wenn weniger Arbeitsalltag und viel mehr die Feiertage im Fokus gewesen wären. Leider nur Mittelmaß. :(

3/5

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