Samstag, 25. September 2021

Hörbuchrezension | Keeper of the lost Cities. Der Aufbruch von Shannon Messenger

 Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil es viel gelobt wurde. Es steht sogar eine Verfilmung der Reihe an und so kam es wohl auch, dass nun auch Keeper of the lost Cities auf dem deutschen Buchmarkt erscheint, 9 Jahre nach Veröffentlichung des amerikanischen Originals...


Sophie ist eine Außenseiterin in ihrem eigenen Leben. Ihrer Familie fühlt sie sich nicht komplett zugehörig und in der Schule erst recht nicht. Dort steht sie mit 12 Jahren vor ihrem Highschool-Abschluss, denn Sophie ist hochbegabt. Zu allem Überfluss kann sie auch noch Gedanken lesen. Als sie den geheimnisvollen Fitz trifft, offenbart er ihr das Unglaubliche: sie ist gar kein Mensch sondern eine Elfe. Sophie zieht ins Reich der Feen und besucht dort eine Zauberschule. Doch es bleibt die Frage, warum wurde sie im Reich der Menschen versteckt gehalten?

Hmm, wo fange ich an dieser Stelle an? Das Buch zu bewerten, fällt mir dieses Mal ein wenig schwerer, weil ich nicht genau sagen, an welchem Faktor es lag, dass ich mit der Geschichte einfach nicht warm geworden bin. 

Wir lernen Sophie in der Menschenwelt kennen. Dort erfährt sie sehr bald, dass ihr Nicht-Normal-Sein einen ungeahnten Grund hat. Sie ist so hochbegabt, weil sie eine Elfe ist. Jemand ist hinter ihr her und so muss sie direkt mit ins Elfenreich fliehen. Dort wird sie mit den sonderbarsten Dingen konfrontiert.

Was sich die Autorin an der Stelle ausgedacht hat, war eigentlich ganz cool. Die Elfen retten die unterschiedlichsten Tierarten, bevor sie vom Aussterben bedroht sind und nehmen sie mit ins Elfenreich. So kommt es auch, dass Sophie dort auf Dinos trifft. Allerdings auch auf neu erdachte Fantasywesen. Das war mir manchmal ein wenig zu viel. Mir hätten die ausgestorbenen Arten gereicht, ich hätte da nicht noch rotweilergroße Hamster mit eigenartigen Namen gebraucht. 

Außerdem gibt es ein eigenes Gesellschaftssystem bei den Elfen, für die beispielsweise Geld gar keine Rolle spielt, weil jeder mehr als genug davon besitzt. Es wurden auch einige Figuren und Würdenträger der Elfen eingeführt, doch war ich irgendwann raus und wusste bei bestem Willen nicht mehr, wer wer war.

Sophie ist auch leider ein wandelndes Klischee gewesen. Junges Mädchen, mit unglaublichen Kräften, die immer mehr werden. Sie kann alles sofort und ich auch bei den Elfen eine Musterschülerin, wobei sie all das Neue ja gerade erst kennenlernt. Sie war eine Protagonistin ohne Ecken und Kanten und das machte sie ziemlich langweilig.

Leider machte die Hörbuchfassung die Schwächen des Buches nicht mehr wett. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich das Buch deswegen weniger mochte. Eingesprochen wurde der über 14h umfassende Elfenmarathon von David Nathan, den ich als Sprecher eigentlich sehr schätze. Das Thriller-Genre ist definitiv perfekt für ihn geeignet. Doch seine Stimme einem 12-jährigen Mädchen zu verleihen? Das fand ich alles andere als passend, wenn die Stimme von Johnny Depp über einen süßen Typen mit blauen Augen schwärmt. Das Ganze hätte vielleicht doch funktionieren können, wenn er die Geschichte nicht so monoton eingesprochen hätte. Bei ihm klang leider jeder Charakter gleich und ich denke, dass dies sehr dazu beigetragen hat, dass meine Gedanken wirklich oft abdrifteten und ich der Handlung oft nicht mehr folgen konnte. 

Ich kann mich den Lobgesängen zu Shannon Messengers "Keepers of the lost Cities" nicht anschließen. Ich bin mit der Geschichte einfach nicht warm geworden. Weder der Weltenentwurf noch eine langweilige Protagonistin konnten mich dieses Mal überzeugen. Leider führte die Umsetzung als Hörbuch keine Verbesserung herbei.

2,5/5

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