Blythe ist die jüngste der drei Crompton-Schwestern und hat für ihre zukünftige Ehe große Ambitionen. Es soll der verwitwete Duke von Savoy werden, damit endlich die Stellung ihrer schwerreichen, aber bürgerlichen Familie in der Gesellschaft zu festigen. Blöd nur, dass Blythe eine unerwünschte und ungehörige Faszination für den neuen Diener entwickelt. Doch was Blythe nicht weiß, ist, dass James gar kein Diener ist, sondern der rechtmäßige Erbe des Cromptonvermögens, welcher ihre Eltern als Hochstapler entlarven will.
Ich war total gespannt auf den letzten Teil der Ladies of London Trilogie. Nach dem mich Band eins mit seiner vielfältigen Handlung wirklich überraschen konnte, war Teil zwei eine kleine Enttäuschung. Zu Band 3 griff ich aber trotzdem, da mich der Klappentext sofort in seinen Bann zog und ich einfach wissen musste, was es mit dem Ehepaar Crompton auf sich haben würde.
Ich habe bisher noch keinen Historical gelesen, in dem sich die Protagonistin in einen Diener verliebt hätte. Diese Gruppe ist sonst immer außen vor und eher ein unbeachtetes Element.
Dabei ist James aber nicht wirklich ein Diener, sondern gibt sich als solcher aus, um Beweise zu sammeln, dass die Familie Crompton Betrüger sind, die sein rechtmäßiges Erbe besitzen. James ist ein Gentleman, der in Übersee eine Plantage führte, die allerdings bei einem Sturm komplett zerstört wurde. Nun will er sich sein Geld holen und trifft dabei auf Blythe, die mit ihrer temperament- und liebevollen Art ihn von seinen Plänen abhält. Ich mochte James unglaublich gerne. Wir erfahren die Geschichte auch aus seiner Sicht und konnten so seine Gedankengänge und Konflikte immer miterleben. Er hat ein gutes Herz, ist clever und witzig. Als er sich immer mehr in Blythe verliebt, gerät er in eine richtige Zwickmühle.
Blythe strebt nach den großen Ambitionen ihrer Mutter, sie will sich bestmöglich verheiraten und hofft, dass in der Ehe die Liebe kommt. Ihre erste Wahl fällt auf einen Mann, der ihr Vater sein könnte, doch Blythe wäre dann eine Herzogin. Sie tut alles dafür uns muss zu einigen Mitteln greifen, um die gleichaltrige Tochter ihres Auserwählten abzulenken. Denn Blythe ist nach wie vor nicht angesehen, in der adligen Gesellschaft und muss einiges an unschönen Kommentaren einstecken. James ist für sie da, auch wenn er ihren Heiratswunsch nicht billigt. Sie ist fasziniert von ihm und gerät ernsthaft ins Zweifeln, ob ihr Vorhaben das Richtige ist. Blythe Entwicklung war wirklich toll und gerade zur Auflösung der Handlungsstränge um James Identität und der ihrer Eltern, musste sie einiges aushalten.
Für mich stimmte die Chemie zwischen beiden zu 100% und ich fieberte der Entwicklung ihrer Beziehung so sehr entgegen. Ich liebte jede Sekunde ihrer Geschichte und war mit ganz viel Herzschmerz und Herzklopfen dabei. Für mich war die Geschichte mit Abstand die Beste aus der Reihe.
Dazu trug auch die Handlung um das Spiel mit den Identitäten bei. Denn James ist zeitweise sogar in einer dreifach-Rolle unterwegs und mimten den Prinzen eines erdachten Königreichs, weil Blythe eine kleine Intrige sponn. Auch die Auflösung um Blythe Eltern war so wie ich es mir wünschte und so war ich am Ende rundum glücklich, aber auch wehmütig, weil die Geschichte, die ich so liebte, ihr Ende fand.
"Wie heiratet man eine Erbin" von Olivia Drake ist der fulminante Abschluss der Reihe und für mich ein absolutes Highlight gewesen. Das lag an der vielfältigen Handlung, aber vor allem an Blythe und James, zwischen denen die Chemie einfach passte und deren Beziehung etwas ganz besonderes war. Ich bin wehmütig, dass die Geschichte nun auserzählt ist, werde die Autorin aber ganz sicher im Auge behalten.
5/5
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