Julia glaubt das große Los gezogen zu haben, als sie den neuen Job bei den De Vincents antritt. Ein tolles Anwesen, die Bezahlung ist gut und einer ihrer Chefs hat ein Auge auf sie geworfen. Doch in dem alten Haus soll es spuken und auch die noch lebenden Bewohner haben fürchterliche Geheimnisse.
Mich erinnerte die Idee hinter der Geschichte total an die Bourbon Kings Reihe von J.R. Ward. Diese gefiel mir damals unglaublich gut. Also hoffte ich, hier eine ähnlich spannende Unterhaltung gefunden zu haben.
Schnell musste ich dies leider verneinen. Tatsächlich legte ich die Geschichte auch zur Seite, weil andere Bücher ihren Vorrang hatten. Das passiert mir sonst nicht.
Das größte Problem, welches ich mit dem Buch hatte, war dass ich mit den Figuren einfach nicht warm geworden bin. Das lag nicht daran, dass sie unsympathisch waren oder schlechte Entscheidungen fällten. Nein, ich konnte nicht mit ihnen warm werden, weil ich so gut wie nichts von ihnen erfuhr. Ich weiß auch nach Beenden des Buches nicht, wie die Charaktere genau aussahen oder wie alt sie sind. Außer den gängigen Klischees, der heißen machohaften Typen und des süßen Mäuschens gibt die Autorin ihren Protagonisten keine herausstechenden Merkmale.
Bezeichnend dafür ist auch, dass ich die Brüder erst in den letzten Kapiteln wirklich auseinander halten konnte.
Vieles war auch einfach an den Haaren herbeigezogen. Unsere Protagonistin ist geschieden und ihr Ex-Mann ruft ständig bei ihr an. Zur Handlung trug dies jedoch nichts bei.
Lucian ist so ein begnadeter Künstler, dass seine Bilder sogar schon in Museen ausgestellt werden. Ist klar, wie alt ist der Typ doch gleich, um dies geschafft zu haben?
Warum muss man so übertreiben, um zu zeigen, was für ein klasse Kerl er doch ist. Das kam so nur bei mir nicht an!
Die Geschichte vereint erotische Elemente, ein wenig Mystery und Thriller. Neben ein wenig Spuk im Anwesen gibt es auch noch einen Mord, der im Laufe der Reihe wohl noch aufgeklärt werden wird. Das Geheimnis um Julias Patientin, die Tochter des Hauses wird im ersten Teil schon gelöst. Dabei wird es zum Ende hin noch ziemlich dramatisch. Es passiert so einiges auf wenigen Seiten. Endlich kehrte mehr Spannung ein, denn zuvor dümpelte die Handlung nur so vor sich hin.
Auch hier fand ich einiges an den Haaren herbeigezogen, allerdings schaffte es die Autorin auch ein paar interessante Türen für die nächsten zwei Bände zu öffnen. Sodass ich möglicherweise doch noch wissen will, wie es weitergeht.
Ich hatte mir für den ersten Teil der "Golden Dynasty"-Reihe einfach mehr gewünscht. Mehr Ecken und Kanten für die Protagonisten, aber auch mehr überzeugende Handlungen. Wieder einmal konnte mich Jennifer L. Armentrout mit einem ihrer Bücher nicht komplett abholen.
3/5
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