Über die Netzwerk Agentur Bookmark zog dieser wunderschöne Titel bei mir ein, dessen grandioses Cover schon andeutet, welch eine wunderbare Geschichte dahinter steckt.
Indias Weg in die Freiheit führt aus ihrem erzkonservativen, wohlhabenden Elternhaus in Alabama direkt nach New York in ein verschimmeltes 1-Zimmer Apartment, welches nur ihr allein gehört. Was für die meisten nicht wie ein großer Traum klingt, lässt Indias Wünsche wahr werden, denn so kann sie an der NYU kreatives Schreiben studieren. Außerdem begegnet ihr mit Nachbar Alec ein ziemlich heißer Schreibpartner, der schon bald Indias Herz erobert. Doch Alec ist hauptsächlich getrieben von der Suche nach neuer Inspiration und geht dafür über Leichen...
Was mich an dieser Geschichte direkt faszinierte, war der Umstand, dass beide Protagonisten schreiben und erfolgreich damit werden wollen. Mir ist bisher noch kein New Adult Roman mit dieser Thematik untergekommen. Das fand ich richtig spannend und daher musste ich das Buch einfach lesen.
India ist ein tolle und sympathische Protagonistin, die aus ihrem strengen Elternhaus entfloh. Diese hatten bereits Indias ganzes Leben verplant, doch India will frei sein und schreiben.
In Alec findet sie einen guten Partner, der ihr hilft besser in dem zu werden, was sie liebt. Dabei wird sie von seiner Anziehungskraft verführt und muss bald feststellen, dass Alec ein gefährliches Spiel spielt.
Alec ist ein ungewöhnlicher Protagonist. Gerade in der ersten Hälfte des Buches handelt er nicht so, wie man es von dem perfekten Liebesromanhelden erwarten würde. Das ist Alec auch nicht und das machte ihn in meinen Augen so interessant. Alec tut viele dumme Dinge, die wir als Leserin sicher nicht gut finden. Da die Geschichte auch aus seiner Sicht erzählt wird, konnte ich ihn zumindest ein wenig verstehen. Ich fand Alec, trotz der Dinge, die er tat, nicht unsympathisch. Das hat die Autorin in meinen Augen ziemlich gut hinbekommen, hier die Waage zu halten.
Doch was G.S. Lima besonders gut hinbekam, das ist das Schreiben. Ich habe zuvor niemals erahnen können, was für ein außergewöhnlicher und mitreißender Schreibstil hinter dem tollen Cover schlummern würde. Man merkt in so vielen Sätzen und Worten die Liebe zum Schreiben und zur Literatur. Die Liebe zu Geschichten, Büchern und Musik. Dabei ist alles so clever und auf den Punkt erzählt wurden, dass ich schwer beeindruckt bin. Das passiert in dem Genre viel zu wenig, dass mich ein Erzählstil so mitreißen kann.
Noch beeindruckter war ich, als ich sah, dass die Autorin gerade mal 22 und Booktuberin ist. Während des Lesens hatte ich mich mehrfach gefragt, wer G.S. Lima ist. Die Auflösung hätte ich so nicht erwartet, bei den ganzen Hemingway Zitaten!
Neben der ganzen Schwärmerei über die Autorin möchte ich noch erwähnen, dass ich die Wendungen in der Handlung sehr clever fand. Die Protagonisten konnten mich mehrfach überraschen und auch die Nebenfiguren punkteten dank ihrer interessanten Charakterisierung.
Eigentlich war alles rundum perfekt. Wenn ich eines ankreiden müsste, dann, dass mich die Liebesgeschichte nicht so stark berührt hat, dass ich hätte weinen müssen. Doch das schaffen nur die wenigsten. Hier hätte ich es mir gewünscht. Das wäre die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dieser atemberaubenden Geschichte gewesen.
G.S. Lima hat mich mit "Writers in New York. Jedes Wort ist für dich" (Was für ein Untertitel!) eiskalt überrascht, mitgerissen und schwer beeindruckt zurückgelassen. Ich hoffe, wir werden noch mehr von dieser unglaublich talentierten Autorin lesen dürfen!
5/5
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