Gänsehautverdächtige Darstellung eines kleinen Meisterwerkes.
Panem, das vorherrschende Land im Nordamerika unserer Zukunft. Alle
anderen sind ausgelöscht. Das Kapitol, die Hauptstadt von Panem, herrscht
mit grausamer Berechnung. So lässt es Teile der Bevölkerung seiner
zwölf Distrikte gnadenlos verhungern. Doch das ist nicht der einzige
Rachefeldzug der Mächtigen in Panem an seine Bevölkerung, die vor vielen
Jahren einen Aufstand wagte. Nein. Jedes Jahr werden aufs Neue die
berüchtigten Hungerspiele veranstaltet. Aus jedem der Distrikte werden
in einer feierlichen Zeremonie ein Mädchen und ein Junge auserwählt, die
für ihren Bezirk in den Spielen antreten und um ihr Leben kämpfen
sollen. Im wohl ärmsten Distrikt trifft das schwere Los die 16-jährige
Katniss. An ihrer Seite wurde Peeta auserwählt, der ihr bereits einmal
das Leben rettete. Doch bei den Hungerspielen kann nur einer als
Überlebender hervorgehen. Um sich Sponsoren zu sichern, die ihnen die
Spiele erleichtern sollen, spielen Peeta und Katniss den Bewohnern von
Panem, die das Geschehen gebannt am Fernseher verfolgen, eine Romanze
vor. Tatsächlich scheint ihr Plan aufzugehen, denn von den insgesamt 24
Tributen zählen sie zu den letzten drei. Wer wird die mörderischen
Kämpfe gewinnen?
Natürlich habe auch ich die Panem-Trilogie gelesen und war ganz aus dem
Häuschen, als die erste Verfilmung anstand - und zu recht! Ich war aber
gewiss nicht darauf vorbereitet wie emotional dieser Film sein würde und
damit meine ich nicht erst mit den Kämpfen in der Arena und dem
dramatischen Schluss. Nein, mich berührte schon zutiefst die Szenen der
Ernte in Distrikt 12 und das Verhältnis von Katniss und Prim. Was im
Buch bereits gut dargestellt wurde, um zu verstehen, warum Katniss so
handelt wie sie es eben tut, wird hier dank einer überragenden Jennifer
Lawrence, so glaubwürdig dargestellt, dass es bei mir ein Gefühlsbad aus
Angst, Wut, Trauer und Verzückung (gerade bei den Fernsehinterviews)
hervorrief. Bis in die kleinste Nebenrolle wurde der Film wirklich
ausgezeichnet besetzt. Eine Überraschung war da auch die gerade mal
15-Jährige Clove-Darstellerin Jsabelle Fuhrmann, welche mit einer
Eiseskälte ihre Mitstreiter ausschaltet oder Lenny Kravitz als
nachdenklicher Stylist Cinna.
Die Ausstattung des Filmes ist für mich
auch gelungen, ich hätte nicht unbedingt beschreiben können, wie ich
mir Panem nach dem Lesen der Bücher vorstelle, doch so wie es im Film
umgesetzt wurde, kann ich es nur unterschreiben. Gerade die
spektakulären Kostüme, sind ein wirklicher Blickfang.
Die
Kameraführung, welche von einigen kritisiert wurde, fand ich, um ehrlich
zu sein, sehr interessant und gerade während der Ernteszene ziemlich
mitreißend! Für mich ging dies auf und zeigt noch einmal wie überragend
diese Verfilmung eigentlich geworden ist, sodass bei mir während 137
Minuten keine Sekunde lang Langeweile eintrat.
Etwas schade fand ich jedoch, dass vom Soundtrack Die Tribute Von Panem/The Hunger Games: Songs From District 12 And Beyond [+Digital Booklet]
lediglich drei Lieder im Abspann gespielt wurden. Es sind wirklich 16
tolle Songs, die ich aber eigentlich auch nicht während des Filmes
vermisst hatte, weil er auch so schon unglaublich stimmungsvoll ist.
Wer,
wie ich, so angetan vom Film war, der wird auch mit dem umfassenden
Bonusmaterial seine wahre Freude haben. Hier wird umfassend die
Entstehung der einzelnen Filmelemente erläutert.
Ich mochte die
Tribute von Panem Romantrilogie sehr, doch die Verfilmung liebe ich,
auch dank einer herausragenden Jennifer Lawrence. Ich ahne, dass diese
DVD noch öfter in meinem Player landen wird!
Wertung 5/5
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