
Der Charme des 19. Jahrhunderts fiel also schonmal weg. Meine Hoffnung, dass Mina Hepsen dies mit ihrem leichten Schreibstil auffangen würde, wurde leider enttäuscht. Irgendwie wirkte alles eher spannungslos und erzwungen.
Die im Buch erwähnten Vergleiche zu James Bond würden es auf den Kopf treffen, wenn 007 ziemlich lahm wäre.
Immer wieder werden Handlungsstränge aufgegriffen und nicht fortgeführt, außerdem wird man immer wieder vor Tatsachen gestellt, wo ich mich wundern musste, ob ich nicht vielleicht etwas überlesen hätte. So z.Bsp als Lea nebenbei erwähnt, dass sie bereits wisse, was Adam ist. Das hatte sie von ihrem vampirischen Geisterfreund erfahren, von dem wir als Leser zuvor auch noch nicht wussten, dass er ein Blutsauger war. Doch am schlimmsten war in einem Nebensatz emotionslos zu erfahren, dass die Protagonisten der vorherigen Bände alle tot sind. Wieso? Keine Ahnung, schließlich wurden diesem Fakt vielleicht fünf Worte geopfert.
Ich war etwas verwirrt über den Einschub, dass den Vampiren die Sonne überhaupt nichts ausmachte. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber war das in Mina Hepsens Welt des 19. Jahrhunderts eigentlich auch der Fall?
Lea, die keine Geister sehen, sondern nur hören kann und somit ziemlich schizophren wirkt, ist nicht wirklich sympatisch. Zwischen ihr und dem etwas besser dargestellten Adam knistert die Luft NICHT wirklich. Die romantischen Momente, welche die bisherige Reihe ausmachten, fehlen hier fast gänzlich. In den letzten 20 Seiten kommt endlich ansatzweise emotinale Tiefe auf, doch die reißt die Mysere auch nicht mehr heraus und so endet "Unsterblich wie der Morgen" so wie es angefangen hat: enttäuschend - auch eine Gemeinsamkeit mit "Morgenrot".
Wertung 2/5
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