Sonntag, 9. Juni 2013

"Zeitenzauber - die goldene Brücke" von Eva Völler

Hannah Montana und die drei Musketiere.

 Eigentlich wollte ich mir den zweiten Teil der Zeitenzaubertrilogie gar nicht mehr kaufen. Der erste Teil hatte mich nämlich nicht unbedingt überzeugt, doch als ich dann las, dass Eva Völler ihre Zeitreisenden in das Paris des 17. Jahrhunderts schickte, wollte ich dem Ganzen noch eine Chance geben. Zum Glück, denn die "goldene Brücke" ist bei weitem besser.

Anna ist nun fast schon ein alter Hase im Zeitreisebusiness. Vor eineinhalb Jahren musste Sebastiano ihr erstmals in Venedig das Leben retten. Doch nun liegt es an Anna ihren Liebsten aus der Zeit zu befreien. Doch sie muss schnell feststellen, dass ihre große Liebe im alten Paris das Gedächtnis verloren hat und nicht mehr in die Gegenwart zurück will.

Anna ist tatsächlich reifer geworden, das ist schon mal die gute Nachricht des Buches. Ihre Beziehung zu Sebastiano ist erwachsen geworden, hier und da zwar eine kleine Mädchenschwärmerei, aber das gehört bei einem Jugendbuch einfach dazu. Die beiden durchleben während des Buches schöne und romantische Momente, und dass obwohl er seine Erinnerungen verloren hat. Doch Anna setzt alles daran, dass Sebastiano sich erneut in sie verliebt.

Die Handlung konnte mich diese Mal auch mehr fesseln als noch in Venedig. Anna und Sebastiano stecken in zwei unterschiedlichen politischen Lagern. Er ist Teil der Leibgarde des Kardinals Richelieu, welcher gegen die Königin intrigiert. Anna setzt jedoch alles daran, dass diese ihre Krone behält, damit im Frankreich der Zukunft nicht die Anarchie ausbricht.
Eva Völler verwebt dabei ganz geschickt geschichtliche Begebenheiten, mit dem Roman "die drei Musketiere" von Alexandre Dumas und ihren Zeitreisenden. Die Auflösungen am Ende bietet dabei wieder die ein oder andere Überraschung, wobei an ein paar Stellen die Logik kurz untertaucht. Aber das sei ihr verziehen.
Toll recherchiert ist der Handlungsort ebenfalls, die Autorin hat sich viel Mühe damit gegeben die Straßen des vergangenen Paris gründlich zu beschreiben. Das ging ab und zu nach hinten los, weil es einfach Spannung kostete, aber das ist mir jedenfalls viel lieber, als wenn ich kein Bild vor Augen habe.
Ein Plus der Geschichte ist der Humor, so schafft es unsere Protagonistin doch tatsächlich "Kokowääh" und "Shades of Grey" ins Paris anno 1625 zu bringen. Doch manchmal schießt die Autorin auch über das Ziel hinaus, so will ich nicht wirklich wissen, dass Anna bei Stress zur Diarrhoe neigt. Es war auch befremdlich, dass sie schreibt, dass Anna genau wie Miley Cyrus aussieht. Ich wusste nun nicht, ob ich Hannah Montana oder die verkommene, schlüpferlose Miley durch Paris rennen sah. Nun ja für ihre Protagonistin hätte Eva Völler sicher ein anderes, eigenes Gesicht finden können.

Mit kleinen Schwachstellen ist "Zeitenzauber. Die goldene Brücke" eine tolle Fortsetzung, die noch mehr aus der Reihe und den Charakteren herausholen konnte. Ich bin gespannt wohin Annas, Sebastianos und meine Reise im großen Finale hingehen wird.
Wertung 4/5

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