Als Lucinda Price zum ersten Mal über die Schwelle der Schule für
soziale Härtefälle tritt, könnte sie verzweifelter nicht sein. Ihre
Eltern sind enttäuscht von ihr und in ihrer Heimatstadt halten sie alle
für den Tod eines Jungen verantwortlich. An ihrer neuen Schule hat jeder
sein dunkles Geheimnis und so weiß Luce nicht wem sie trauen kann. Die
Unfälle häufen sich und jedes Mal ist es der seltsame Daniel, der Luce
aus der Misere hilft.
Die Idee hinter der Geschichte ist zutiefst tragisch und romantisch: Luce und Daniel sind die große Liebe, doch jedes Mal wenn sie einander finden und näher kommen, muss Luce sterben, denn das ist ihr Schicksal. Doch die Umsetzung des Buches offenbart gewaltige Schwächen: Lauren Kate ist es in "Engelsnacht" nicht gelungen eine spannende Handlung aufzubauen. Die belanglosesten Geschehnisse reihen sich aneinander, sodass man sich als Leser nur Fragen kann: "war das jetzt tatsächlich wichtig?". Bereits nach der Hälfte der rund 450 Seiten ist das Wort "Spannung" in diesem Buch zum unverständlichen Fremdwort mutiert. Wenn man die Ausdauer besaß und den ersten Band einer Reihe bis zum Ende überwunden hat, dann muss man sich leider mit einem Finale, ohne jeglichen Höhepunkt zufrieden geben. Genauso flach wie die Handlung des Buches sind auch die Protagonisten geraten: Luce scheint zu jederzeit das dümmste zu sagen, was ihr einfiel und Daniel ist der 0815-Held einer Story ohne jeglichen emotionalen Tiefgang. Wenn der Leser wenigstens auf etwas sprachliche Raffinesse hoffen kann, wartet die nächste Enttäuschung in den Buchseiten, denn eine gute Idee rechtfertigen noch lange keine infantile Erzählweisen sowie einschläfernde Protagonisten und Handlungsverläufe. Insgesamt ist "Engelsnacht" das perfekte Buch für jemanden, der sich schon lange nicht mehr so richtig gelangweilt hat. Hier wurde jegliches Potenzial und ein schönes Cover geradezu verschwendet.
Wertung 2/5
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