Willkomme in Oz farbenprächtiger und bezaubender Welt!
Zauberer Oscar, genannt Oz, ist so ein richtiger Scharlatan, nach einer
verpatzten Vorstellung flieht er mit einem Heißluftballon vor wütenden
Kollegen. Als er in einen Sturm gerät, katapultiert ihn dieser vom
Staate Kansas des Jahres 1905 direkt in die fantastische Welt von Oz.
Die Bewohner des kunterbunten Landes sehen in ihm den Zauberer, der zum
König und Retter von Oz prophezeit wurde. Doch dafür muss er erst die
böse Hexe besiegen...
Ohne große Erwartungen bin ich an diese
Disney Produktion herangegangen. Es ist eher müßig und sinnlos zu
diskutieren, ob diese Produktion an den Filmklassiker Der Zauberer von Oz (Classic Collection)
herankommt, da beide unter ganz anderen Umständen und Vorraussetzungen '
eben mit 70 Jahren Unterschied in der Entwicklung der Filmindustrie '
gedreht wurden.
Genau gesagt erzählt Regisseur Sam Raimi nun die
Vorgeschichte ebenjenes Zauberers. Ich war überrascht wie viele kleine
Details als Anlehnung an den Streifen von 1939 eingefügt wurden. Es
beginnt schon damit dass die ersten Minuten des Filmes in Schwarz ' Weiß
zu sehen sind. Der Illusionist Oscar (James Franco) befindet sich in
Kansas, gibt eine Vorstellung und verärgert einen anderen Darsteller des
Wanderzirkus, da er ein kleiner Frauenheld ist. Die Kulisse ähnelt sehr
der von 1939 und erscheint bewusst sehr altmodisch und leinwandartig.
Oz gerät in einen Tornado und gelangt auf gleiche Art wie Dorothy zuvor
in das fabelhafte Reich Oz.
Dann beginnt für den Zuschauer eine
grandiose Farbexplosion. Tosende Wasserfälle, riesige Blüten, Städte aus
Porzellan und Smaragden, rosafarbene Wolken, Bäume aus Schmetterlingen,
düstere Wälder, lebendige Porzellanpüppchen, niedlich Kostüme' die
Reihe könnte jetzt ewig so weiterlaufen um zu verdeutlichen, dass die
Macher nicht an Fantasie gespart haben, um ein Spektakel für das Auge zu
erschaffen.
Dass die Effekte beispielsweise beim livrierten und
beflügelten Affen Finly oder den aufgehenden Blüten nicht gerade perfekt
sind und auf realitätstreue abzielen, ist meiner Meinung nach bewusst
gewählt, um an das 70-jährige Vorbild zu erinnern, bei dem man mit
einfachen Mitteln tolle Kostüme und Kulissen erschuf und somit die
Zuschauer in ihren Bann zog.
In Anlehnung an den Roman Wicked - Die Hexen von Oz. Die wahre Geschichte der Bösen Hexe des Westens
bekommen die drei Schwestern Glinda (Michelle Williams), Evandora
(Rachel Weisz) und Theodora (Mila Kunis) einen großen Part der
Geschichte und die Zuschauer erfahren, wie aus Theodora die böse, grüne
Hexe des Westens wurde. Mila Kunis gibt hier eine solide Leistung ab,
die wohl beste der drei Hexen und darf auch mal einen Spiegel
zerschlagen, dass kann nicht nur Natalie Portman (Black Swan). Rachel
Weisz schafft das Bösesein ganz gut, konzentrierte sich aber meist eher
auf eine hübsche Mimik. Etwas unglücklich fand ich die Besetzung von
Michelle Williams als gute Hexe. Etwas blutleer war ihre Perfomance und
ihr Gesichtsausdruck beim Tanz mit den guten Bürgern von Oz und beim
finalen Kampf stets gleich.
James Franco bestimmt ganz klar den Film
und man nimmt ihm den verschlagenen, egoistischen Frauenhelden ab, der
am Ende doch Verantwortung beweisen muss und mit einer genialen Idee Oz
von den Hexen befreit.
Schön war es auch Zack Braff ' den meisten
wohl als J.D. aus 'Scrubs' bekannt - einmal wieder zusehen. Er hat in
seinem kurzen Erscheinen viele lustige Momente und wird dann vom Affen
Finly abgelöst, der von nun an Oz Koffer schleppen darf.
Zwischen ein
paar Längen in der Handlung, flackert immer wieder Situationskomik auf,
welche den meisten Zuschauern wohl ein Lächeln entlocken darf. Dabei
bleibt 'die fantastische Welt von Oz' doch recht harmlos, der Fall der
Hexe und die fiesen Paviane, können auch Kinder albtraumfrei mit
ansehen.
Es ist also ein Film für die ganze Familie, der nicht
unbedingt perfekt ist, aber zwei Stunden lang für eine farbenprächtige
Unterhaltung sorgt. 'Die fantastische Welt von Oz' ist eine zauberhafte,
kunterbunte Hommage an den Filmklassiker, der auch mal wieder Lust
macht Judy Garland mit ihren roten Schuhen durch Oz tanzen zu sehen.
Wertung 4/5
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